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Die Aufgabe für Lena Häcki-Gross war zu schwer

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Insbesondere im Biathlon mit der Präzisionsdisziplin Schiessen braucht es starke Nerven für eine Medaille. Lena Häcki-Gross hat sie am Sonntag nicht.

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Bittersüss: Wie schon am Freitag kann sich Lena Häcki-Gross über ein eigentlich gutes Resultat (5.) nicht richtig freuen © KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

"Die Aufgabe war zu schwer. Ich bezahlte Lehrgeld", kommentierte die Lena Häcki-Gross die entscheidende Situation in der Verfolgung vom Sonntag. "Ich habe die Nerven gespürt, bei mir hat alles gezittert."

Die 29-jährige Obwaldnerin, die bereits zwei Weltcuprennen gewonnen hat und insgesamt sechsmal auf dem Podium stand, konnte diesmal die Scheuklappen nicht zuklappen. Sie spürte die Blicke des Publikums in der prall gefüllten Biathlon-Arena, den Druck, der Schweiz endlich die erste WM-Medaille im Biathlon zu bescheren. Im letzten Anschlag, bei dem stehend geschossen wird, setzte Häcki-Gross gleich die ersten Schüsse auf denselben Punkt tief unter der Scheibe.

"Ich habe alles probiert, aber es ging nicht", betonte sie. "Ich spürte, wie ich die Körperspannung nicht aufbringen konnte und ich mit dem Visier durch das Trefferbild durchsackte." Sie habe nicht wie früher in solchen Situationen hektisch geschossen. "Aber es war eine brutal harte Situation. So etwas habe ich bis jetzt noch nicht gekannt." Die Trainerin Sandra Flunger hatte zunächst vermutet, dass ihre Athletin den Atmungsstopp zu früh gelöst habe und deshalb die Projektile zu tief einschlugen. Häcki-Gross verneinte dies.

"Für die Plätze 4 und 5 hätte ich vor der WM unterschreiben. Aber wenn ich nun sehe, wie sie zustande gekommen sind, ist es doch schade", meinte die mit Marco Gross verheiratete und im deutschen Ruhpolding wohnhafte Sportlerin. Am Freitag hatten ihr nach einem nahezu perfekten Sprint nur 1,4 Sekunden zu Bronze gefehlt. In der Verfolgung lief sie bis zum letzten Schiessen auf Podestkurs.

"Nach vorne schauen. Lehren daraus ziehen", beschrieb sie ihre Aufgabe für die zweite WM-Woche in Lenzerheide. Sie wolle jetzt nicht von Schmerz oder von verpassten Chancen sprechen. "Ich kann auf vieles sehr stolz sein." Die beiden Rennen hätten ihr unter dem Strich trotz der verpassten Medaillen viel Selbstvertrauen gegeben.

Nun gelte es, mit den Emotionen runterzufahren. "Innerlich zittere ich immer noch wie Espenlaub", sagt sie eine knappe Stunde nach dem Wettkampf. Ein Spaziergang, Yoga-Übungen und ein Schiesstraining am Montag ohne Druck sollen helfen.

In der zweiten Wochen stehen für Lena Häcki-Gross zumindest noch drei Einsätze an: Einzel am Dienstag, Frauen-Staffel am Samstag und Massenstart am Sonntag. Und für die Single-Mixed-Staffel am Donnerstag hat sie sich nun auch in die Pole-Position gebracht, nachdem Amy Baserga an dieser WM noch nicht geliefert hat.

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