Der Sechseläutenplatz wird zum Brennpunkt der Rad-WM
Mit der Rad- und Paracycling-WM sind die Blicke der Radsport-Welt ab Samstag für neun Tage auf Zürich gerichtet. Das Epizentrum des Gross-Events ist der Sechseläutenplatz mitten in der Stadt.
Dort wo sonst der Böögg verbrannt wird oder der Schweizer Nationalzirkus alljährlich seine Zelte aufschlägt, werden an der ersten inklusiven Rad- und Paracycling-WM um die begehrten Regenbogentrikots gesprintet - und zwar in sämtlichen Klassen und Alterskategorien. Denn Zürichs beliebtester Festplatz direkt am Seeufer ist der Zielort aller 53 Rennen.
Den Anfang machen am Samstag auf einem sogenannten "Seefeld-Circuit" entlang der rechten Seeseite die Handbikerinnen und Handbiker mit der Mixed-Staffel. Der Startschuss zu den meisten Para-Cycling-Wettkämpfen erfolgt am Sechseläutenplatz. Der Start des Zeitfahrens der Männer am Sonntag befindet sich bei der Offenen Rennbahn in Oerlikon, als Hommage an frühere Zeiten.
Ansonsten verteilen sich die Startorte auf den ganzen Kanton: Von Gossau über Uster und Oerlikon bis nach Winterthur, wo am Sonntag in einer Woche zum Abschluss der WM das Strassenrennen der Männer beginnt. Das längste WM-Rennen seit über 35 Jahren führt über 273,9 Kilometer und fast 4500 Höhenmeter und ist prädestiniert für Klassiker-Spezialisten.
Nach einer längeren Anfahrt erreicht das Peloton nach gut einem Renndrittel mit dem "City Circuit" das Herzstück der Strecke. Die 27 km lange Schleife rund um Zürich gilt es für die Männer siebenmal zu befahren, für die Frauen tags zuvor viermal. Sie starten in Uster und nehmen mit einer Schleife um den Greifensee Anlauf zum finalen Circuit, der auf der Zürichbergstrasse und in Witikon zwei grössere Anstiege beinhaltet.
Die beiden steilsten Stellen werden für das Publikum nebst der Zielgeraden auf dem Utoquai beliebte Hotspots sein. Dazu werden in der Stadt Zürich verschiedenste Fanzonen mit Rahmenprogrammen eingerichtet. Für das Zielgelände am Sechseläutenplatz, wo auch die Medaillenzeremonien stattfinden, braucht es ein Eintrittsticket.
Wegen der Einschränkungen im Strassenverkehr hatte der Grossanlass im Vorfeld Aufregung ausgelöst. Nun erhoffen sich die Organisatoren ein Volksfest über die Stadtgrenzen hinaus. Auch die Startorte Winterthur, Gossau und Uster bieten ein Rahmenprogramm an. So findet in Winterthur am Schlusswochenende das Velofäscht statt. Über die neun Renntage dürften 850'000 Zuschauerinnen und Zuschauer die WM-Strecken säumen. Via TV kommen gegen 350 Millionen aus etwa 150 Ländern dazu. Die malerische Altstadt und der See bieten für das Rennspektakel die perfekte Kulisse.