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Der Festsieg führt über Staudenmann und Giger

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Die Ausgangslage vor dem Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest in Appenzell scheint offen. In der Favoritenrolle sind Fabian Staudenmann und Samuel Giger. Doch auch Joel Wicki & Co. haben Ambitionen.

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Auf der Schwägalp gab es im Schlussgang keinen Sieger im Duell zwischen Fabian Staudenmann (links) und Samuel Giger. In Appenzell sind der Berner und der Thurgauer die Topfavoriten auf den Festsieg © KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Der grosse Favorit auf den Feststeig heisst Fabian Staudenmann. Der 24-jährige Berner aus Guggisberg zeigte sich zuletzt in bestechender Form, gewann im August drei Kranzfeste, darunter den Bergklassiker auf der Schwägalp. Besonders beeindruckend war sein Last-Second-Sieg im Schlussgang des Bernisch-Kantonalen in Burgdorf, als er nach zuvor sechs vergeblichen Anläufen den Nordostschweizer Samuel Giger ins Sägemehl betten konnte. Kein anderer Schwinger vereint derzeit Explosivität, Kraft, Technik und Wucht in so einer Perfektion wie Staudenmann. Hinzu kommen Verteidigungskünste, die zuletzt Giger verzweifeln liessen. Staudenmann zu bezwingen ist schier ein Ding der Unmöglichkeit. In dieser Saison hat der Kilchberg-Sieger von 2021 noch keine einzige Niederlage hinnehmen müssen.

Der zweite grosse Favorit in Appenzell heisst Samuel Giger. Zwar präsentierte sich der Thurgauer in dieser Saison nicht unwiderstehlich, musste sich nebst Staudenmann auch Adrian Walther am Schwarzsee geschlagen geben und hat dieses Jahr erst zwei Kranzfeste für sich entschieden. Eine für den 26-Jährigen mickrige Ausbeute - die jedoch eng mit körperlichen Beschwerden zu tun hat. Eine hartnäckige Schulterverletzung setzte den Modellathleten lange ausser Gefecht. Ist Giger jedoch in Vollbesitz seiner Kräfte, greift er nach dem dritten Titel eidgenössischer Prägung in seiner Karriere. 2021 gewann er gemeinsam mit Staudenmann und Damian Ott den Kilchberger Schwinget, vergangenes Jahr liess er sich am Unspunnenfest als überlegener Sieger feiern. Dabei legte er im Anschwingen Staudenmann ins Sägemehl und bodigte im Schlussgang Walther. Zwei Schwinger, mit denen Giger in dieser Saison noch eine Rechnung offen hat.

Natürlich gehört auch der Schwingerkönig von Pratteln zum engsten Favoritenkreis. Doch Joel Wicki zeigte sich in dieser Saison nicht so explosiv, wie man sich das vom 27-jährigen Sörenberger gewohnt ist. Es zwickt mal wieder in seinem vergleichsweise kleinen, aber umso muskulöseren Körper. So legte Wicki nach seinen drei Siegen an Kantonalfesten eine längere Wettkampfpause ein, um "kleinere Blessuren" auszukurieren. Seine Rückkehr ins Sägemehl verlief dann jedoch nicht wie gewünscht. Ungewohnte Ausrutscher gegen vermeintlich leichte Gegner verhinderten weitere Festsiege. Erschwerend hinzu kommt die verletzungsbedingte Absage von Pirmin Reichmuth. So ist Wicki der einzige ernstzunehmende Siegesanwärter in den Reihen der Innerschweizer und selbstredend fast auf sich alleine gestellt. Sicherlich kein Vorteil.

Die zweite Kraft aus der Nordostschweiz heisst Werner Schlegel. Der 21-jährige Toggenburger hat sich in dieser Saison zu einem absoluten Topschwinger entwickelt und ist zumindest zeitweise aus dem mächtigen Schatten von Samuel Giger getreten. Drei Kranzfestsiege, darunter die prestigeträchtigen Triumphe am Schwarzsee und beim Nordostschweizer, hat Schlegel in dieser Saison vorzuweisen. Einen kleinen Dämpfer in Form der Niederlagen 2 und 3 in der laufenden Saison hat er zuletzt auf der Schwägalp hinnehmen müssen. Schlegel, der aufgrund seiner Herkunft, seiner körperlichen Konstituierung und seines Schwingstils gerne mit dem dreifachen Schwingerkönig Jörg Abderhalden verglichen wird, dürften die Niederlagen gewurmt haben. Auf der anderen Seite haben sie Druck von seinen Schultern genommen. Und jeder weiss: Ein angefressener Schlegel ist gefährlich.

200 Zentimeter: Kaum ein anderer Schwinger ragt so weit in den Himmel wie Adrian Walther. Gepaart mit 100 Kilogramm Kampfgewicht hebelt der Modellathlet aus Habstetten seine Gegner ein ums andere Mal aus. Vor einem Jahr war Samuel Giger im Schlussgang des Unspunnen-Schwingets zu stark. Am Schwarzsee konnte der Berner den Thurgauer nach zuvor drei erfolglosen Anläufen aber ein erstes Mal bezwingen. Was dem 23-Jährigen in dieser Saison jedoch fehlt, ist der Killerinstinkt in den entscheidenden Situationen. Viermal stand Walther heuer in einem Schlussgang, keinen davon konnte er gewinnen. Will er beim Saisonhöhepunkt die Überraschung schaffen, muss er dieses Manko ablegen.

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