Im kommenden Sommer laufen bei den Bayern die Verträge einiger Leistungsträger wie Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies aus. Auch die Zukunft von Leroy Sane ist noch ungewiss.
"Wir sind ein Klub der Leitplankensetzer, das sind wir seit Beckenbauer, Hoeness, Rummenigge, mit Lahm, Schweinsteiger, Müller und Neuer. Auch Jamal (Musiala), Jo (Kimmich) und Phonzy (Davies) sollen sich hier einreihen", plädierte Bayern-Präsident Herbert Hainer auf der Jahreshauptversammlung am Sonntag für neue Vertragsverlängerungen.
Doch einen Namen hatte Hainer bei seiner Aufzählung nicht erwähnt: Leroy Sane, der derzeit wieder mit grossen Leistungsschwankungen zu kämpfen hat. Lebhaft diskutiert die Sky 90-Runde die Frage "Wie geht es mit Leroy Sane weiter?" - das Ergebnis: Verlängerung unwahrscheinlich.
Sane erneut im Formtief
Auf Sky Nachfrage, wie der Verhandlungsstand bei Sane sei, wich Hainer im Anschluss an die Veranstaltung aus: "Ich will jetzt nicht über jeden einzelnen Spieler sprechen." Klar ist: Anders als die anderen drei Bayern-Stars wirbt der deutsche Flügelspieler derzeit nicht unbedingt mit guten Leistungen für ein neues Arbeitspapier. So kommt der 28-Jährige in dieser Saison wettbewerbsübergreifend in 16 Spielen nur auf drei Tore und einen Assist. Sein letztes Tor erzielte er beim 5:0-Auswärtserfolg in Bochum Ende Oktober.
Diese Leistungseinbrüche sind bei Sane nicht neu. Nachdem der Ex-Schalker in der vergangenen Saison über weite Strecken zu den besten Bayern-Spielern zählte, erreicht er diese Form seit Monaten nicht mehr.
"Ihm gehen die Spiele aus"
Dass Sane versuche, sich aus diesem Formtief heraus zu kämpfen, sei deutlich sichtbar erklärt Sky Experte Didi Hamann. "Ich glaube, dass er im Moment zu verkrampft versucht, es zu drehen. Er ist sehr bemüht, er versucht alles, aber es funktioniert einfach nicht. Bei solchen Instinktspielern wie er, die sind umso besser, je weniger sie nachdenken. Und ich habe schon das Gefühl, dass er im Hinterkopf hat, dass der Vertrag ausläuft."
Unbegrenzt Zeit, tatkräftige Argumente für eine Vertragsverlängerung zu sammeln, hat Sane laut Hamann jedoch nicht mehr: "Jetzt haben sie noch zwei, drei Spiele bis zur Winterpause - ihm gehen jetzt einfach die Spiele aus, weil er weiss, dass er bis März vier, fünf, sechs Tore machen muss." Dennoch betonte der 51-Jährige auch, dass der Fussball ein schnelllebiges Geschäft sei: "Wenn er aufgrund der Ausfälle von Kingsley Coman und Serge Gnabry bis zur Pause zwei, drei Tore macht, kann sich das natürlich wieder ändern."
Sane und der FC Bayern: Eine Geschichte ohne Happy End?
Sane selbst betonte in der Vergangenheit mehrmals, dass der FC Bayern bezüglich seiner sportlichen Zukunft der erste Ansprechpartner sei. Doch ob eine Vertragsverlängerung für beide Seiten die beste Lösung wäre, sieht Ex-HSV- und Schalke-Spieler Dennis Aogo kritisch.
Aogo, der auf Schalke mit Sane zusammenspielte, würde dem Offensivstar einen Tapetenwechsel empfehlen: "Ich kenne Leroy jetzt schon sehr, sehr lange und für ihn ist es wichtig, dass er sich wohlfühlt. Und irgendwie habe ich das Gefühl bei ihm nicht so richtig, seitdem er in München ist. Ich hatte bisher jetzt nicht das Gefühl, dass der Funken zwischen den beiden (Sane und Verein, Anm. d. Red.) übergesprungen ist. Und deshalb kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass Leroy sich dann doch nochmal eine andere Herausforderung sucht."
Klar ist: Die kommenden Wochen beim FC Bayern werden für Leroy Sane richtungsweisend.