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Der FCL unter Mario Frick wie einst unter Murat Yakin...

Andy

Sieben Runden sind in der Super League gespielt und erstmals seit 13 Jahren steht der FC Luzern in der Tabelle ganz oben. Es ist eine grosse Überraschung – oder besteht etwa gar Hoffnung auf den zweiten Meistertitel in der Klubgeschichte?

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Der FCL sorgt bei seinen Fans aktuell für Begeisterung und Euphorie. © KEYSTONE/Christian Merz

Titelverteidiger YB? Ja, den hätte man in der Tabelle ganz oben erwartet und nicht wie jetzt, nach dem nationalen Fehlstart, nur auf Rang 9. Vizemeister Lugano und Cupsieger Servette wurden vielerorts als erste Kandidaten gesehen, die eine Schwäche der Young Boys ausnützen könnten, vielleicht auch noch der FC Zürich oder der FC Basel. Aber dass der FC Luzern gemeinsam mit dem FCZ in Führung liegt? Dafür war doch viel Fantasie und Optimismus nötig.

Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, seit die Luzerner ganz oben standen. Am 27. August 2011 hatten sie sich letztmals an die Spitze geschossen, dank einem 1:0-Sieg auswärts gegen GC. Torschütze für den FCL war Florian Stahel auf Vorarbeit von Hakan Yakin, als Trainer stand Murat Yakin an der Linie. Den Leaderthron verlassen mussten die Luzerner dann zwei Monate später, am 30. Oktober, nach einem 1:1 gegen den FC Zürich mit Coach Urs Fischer. Am Saisonende belegte der FCL Rang 2, mit 20 Punkten Rückstand auf den FC Basel. Diese Basler waren damals die grossen Spielverderber, standen Yakin und dem FCL auch im Cup vor der Sonne, entschieden den Final im Penaltyschiessen für sich. Schütze des letzten FCB-Elfmeters war damals übrigens Xherdan Shaqiri.

Momentaufnahme und Belohnung

Nun also das Comeback an der Spitze. «Die Tabellenführung ist eine schöne Momentaufnahme und die Belohnung für einen tollen Saisonstart. Mehr aber auch nicht», sagt Präsident Stefan Wolf. Der volle Fokus gelte dem Heimspiel am Sonntag gegen den FC Basel «und nicht dem Blick auf die Tabelle». Klar, die Saison ist noch jung, die Aussagekraft der Tabelle entsprechend bescheiden. Doch der FCL tritt beeindruckend auf, hat in den ersten sieben Spielen nur beim Saisonauftakt daheim gegen Servette verloren, ist das beste Auswärtsteam der Liga, hat mit Lars Villiger und Thibault Klidjé zwei Stürmer im Kader, die wissen, wo das gegnerische Tor steht – beide haben schon vier Treffer erzielt.

Und auch die Moral stimmt, wie das letzte Spiel in St. Gallen gezeigt hat. «Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir schon einmal so gut in ein Spiel hier in St. Gallen reingekommen sind. Wir hatten eine sehr gute Energie und gute Abläufe», erklärte Mario Frick nach dem Sieg im Kybunpark. Doch trotz des gelungenen Starts lag der FCL, der das Spiel eigentlich unter Kontrolle hatte, nach einer halben Stunde mit 0:2 hinten. Ein Schock, den es zu verdauen galt. «In der Pause haben wir uns gesagt, wir müssen mit derselben Energie weitermachen, wir wissen, dass wir physisch sehr sehr gut drauf sind. Uns spielte in die Karten, dass St.Gallen dann physisch nachgelassen hat. Es war ein unglaubliches Spiel, es waren unglaubliche Emotionen. Es war mein erster Sieg in St. Gallen nach acht Anläufen, endlich kann ich das abhaken», erklärte der FCL-Trainer weiter.

Ein Festspiel gegen den FCB

Am Sonntag folgt nun der nächste Auftritt, daheim gegen den FC Basel. Es wird ein Festspiel in einer mit 15’680 Zuschauern ausverkauften Swissporarena sein. Die Euphorie ist gross, dennoch wird kaum jemand ernsthaft an den Titelgewinn glauben. Zu jung ist die Saison, zu nahe beisammen liegen die Klubs, Rang 1 (Luzern und der FCZ) und Rang 7 (FC Basel) trennen gerade mal vier Punkte. Und zu wenig breit und hochklassig ist eigentlich das FCL-Kader besetzt. So ist es auch durchaus verständlich, dass Ex-FCL-Trainer Markus Babbel kürzlich in einem «Blick»-Talk sagte: «Bitte die momentane Tabelle einrahmen, höchstwahrscheinlich wird Luzern nicht dort oben bleiben, das würde mich sehr überraschen.»

Aber im Fussball gab es immer wieder Überraschungen, sprach man teilweise auch von Fussball-Wundern. Und plötzlich können die Ausgeglichenheit der Liga und das Schwächeln von Titelverteidiger YB ja Türöffner für einen anderen sein. Aktuell scheint da viel möglich. Auch für den FCL.

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