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Der Catwalk der Fussballstars

Andy

In diesen Tagen blickt die Fussballwelt oder zumindest Fussballeuropa gebannt nach Deutschland. Die EM ist für die Spieler die perfekte Bühne, um auf sich aufmerksam zu machen und für einen Transfer zu empfehlen.

Shaqiri
Für Xherdan Shaqiri soll die EM auch ein Bühne für Eigenwerbung sein. © KEYSTONE/EPA/FRIEDEMANN VOGEL

Es ist das Schaufenster, das in den kommenden Wochen das Transferkarussell so richtig in Schwung bringen wird. Die europäischen Klubs arbeiten an ihrer Zukunft, vervollständigen ihre Kader und hoffen, unter den EM-Teilnehmern die gewünschte Verstärkung zu finden. Gleichzeitig wollen sich viele Spieler, die eine Luftveränderung anstreben, für einen neuen Vertrag empfehlen.

Auf diesem «Catwalk der Fussballstars» bewegen sich auch einige Schweizer, aber nicht mehr Fabian Rieder. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der nach seiner schwierigen Saison in Frankreich doch eher überraschend im EM-Kader steht, nützte bislang seine Einsatzzeit und wechselt nun auf Leihbasis von Rennes zum deutschen Spitzenklub und Champions League-Teilnehmer VfB Stuttgart. Rieders Zukunft ist damit geklärt, bei anderen ist sie noch offen:

Xherdan Shaqiri

Er hat bisher eine wechselhafte EM hinter sich. Gegen Ungarn und Deutschland schmorte er 90 Minuten auf der Bank, gegen Schottland bewies er seine Genialität und rettete dem Team mit einem traumhaften Treffer das Unentschieden. Sein Vertrag bei Chicago in der MLS läuft Ende Jahr aus, doch viel wahrscheinlicher ist, dass er bereits nach der EM zu einem neuen Klub weiterzieht. Aber wohin? An einer ganz grossen Adresse wird er mit seinen 32 Jahren nicht mehr landen, auch wenn er wegen seiner Genialität und seines Zauberfusses nach wie vor der Mann für die speziellen Momente ist. Kehrt er gar zum FCB zurück, so wie einst Alex Frei, Marco Streller oder Valentin Stocker? Shaqiri erklärte zuletzt grinsend und vielsagend, dass er Basler sei. Aber für einen Wechsel zurück zu seinem FCB müsste er gewaltige Lohnabstriche machen. Shaqiri ist mit jährlich umgerechnet rund 7,5 Mio. Franken die Nummer 4 im Lohn-Ranking der MLS. Nur Lionel Messi (18,5), Lorenzo Insigne (14) und Sergio Busquets (8) kassieren mehr.

Ricardo Rodriguez

Der Vertrag des 31-jährigen Verteidigers beim FC Turin läuft aus, und da die Verlängerung noch nicht über die Bühne ist, stehen die Zeichen tendenziell auf Trennung. Obwohl Rodriguez in der vergangenen Saison Captain des Serie A-Klubs und in seinem Team wettbewerbsübergreifend der Feldspieler mit den zweitmeisten Einsatzminuten war. Der 118-fache Internationale hat an der EM in Deutschland die ersten drei Begegnungen durchgespielt und mit seiner unaufgeregten Art gezeigt, dass er immer noch ein sicherer Wert ist. So ist es spannend zu sehen, wo er in Zukunft auflaufen wird.

Ruben Vargas

Der Linksaussen liebäugelt seit längerer Zeit mit einem Wechsel. Der 25-Jährige fühlt sich reif für den Schritt weg vom FC Augsburg, wo er seit 2019 unter Vertrag steht, hin zu einem ambitionierteren Verein in einer Top-Liga. Dass der Luzerner über immense Qualitäten verfügt, ist offensichtlich. Leider ist er aber in der Chancenauswertung zu wenig effizient und kaltblütig, wie es sich gegen Ungarn zeigte, als er eine Grosschance nicht verwertete. Aber die Tendenz ist klar: Vargas dürfte in diesem Sommer wechseln. Und je besser er gegen Italien oder in weiteren Runden spielt, desto lukrativer könnte für ihn ein Transfer werden.

Zeki
Zeki Amdouni kam bislang noch nicht wie gewünscht auf Touren.

Zeki Amdouni

Der Stürmer steht bei Burnley bis 2028 unter Vertrag, doch nach dem Abstieg aus der Premier League strebt der 23-Jährige einen Transfer an, um weiterhin auf der grossen Bühne spielen zu können. Es wurde erwartet, dass er zumindest am Anfang des Turniers für den verletzten Breel Embolo in die Bresche springt. Doch es blieb bei drei Einsätzen und lediglich 51 Spielminuten als Joker. Er muss sich steigern und treffen, um sich für einen Wechsel zu empfehlen.

Kwadwo Duah

Das EM-Aufgebot war unerwartet, sein erstes Tor für die Schweiz gegen Ungarn, in seinem zweiten Länderspiel, schon fast märchenhaft. Gegen Schottland blieb er auf der Bank, gegen Deutschland durfte er die letzten 25 Minuten spielen. Sein Vertrag beim bulgarischen Meister Ludogorets Razgrad läuft zwar noch ein Jahr weiter, doch es dürfte niemanden überraschen, wenn der 27-Jährige nächste Saison in einem Land mit grösserer fussballerischer Strahlkraft spielt.

Steven Zuber

Er hatte Pech, dass er sich im Vorfeld des Turniers an der Wade verletzte, was einen Einsatz an dieser EM bislang verunmöglichte. Er spielt seit 2021 in Athen und fühlt sich wohl, bei einem attraktiven Angebot aus einer grösseren Liga wäre er aber wohl gesprächsbereit. Nur: Ohne Einsätze an der EM wird dieses beim 32-Jährigen kaum eintreffen.

Nico Elvedi

Vor einem Jahr schien sein Abgang aus Gladbach fix, doch der Wechsel zu Wolverhampton platzte doch noch. Danach verlängerte der 27-Jährige beim Bundesligisten, absolvierte eine sehr durchzogene Saison, so dass ein Abgang erneut oder immer noch ein Thema ist. Es wird gemunkelt, dass sein Vertrag eine Ausstiegsklausel über zehn Millionen Euro beinhaltet, eine Summe also, die aktuell wohl niemand bezahlen wird. Zumal Elvedi seinen Nati-Stammplatz an Fabian Schär verloren hat und in den ersten drei Spielen ohne Einsatz blieb.

Yvon Mvogo

In der Nati ist er hinter Yann Sommer und Gregor Kobel klar die Nummer 3 und bleibt mit allergrösster Wahrscheinlichkeit an dieser EM ohne Einsatz. Der 30-jährige Goalie ist nach dem Abstieg von Lorient aus der Ligue 1 aber heiss auf einen Wechsel.

Breel Embolo

Nach seinem Kreuzbandriss und muskulären Problemen kam er in der vergangenen Saison nur zu fünf Teileinsätzen für die AS Monaco. Gerüchtehalber will der 27-jährige Stürmer die Monegassen verlassen – und es wird über Interesse von Rekordmeister Bayern München spekuliert, der einen Backup für Harry Kane braucht. «Es ist ein toller Verein, natürlich», gestand der 27-Jährige nun, und die Bundesliga sei immer eine Option für ihn. Aber betreffend Transfer nach München blieb er defensiv: «Dazu kann ich nichts sagen, aus Respekt vor meinem Verein und dem FC Bayern.» Das tönt definitiv nicht so, als ob Embolo unbedingt an die Côte d’Azur zurückkehren möchte, sondern dass er sich München statt Monaco durchaus vorstellen kann. Zumal bei den Bayern Sportvorstand Max Eberl am Ruder ist, der ihn 2019 von Schalke nach Gladbach geholt hat.

Embolo
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