Das Winter-Transferfenster ist geschlossen: Fünf Wechsel, die zu reden gaben
Schluss, fertig, aus: Das Winter-Transferfenster 2025 ist seit Dienstagabend Geschichte. Ab sofort können wechselwillige Kicker nur noch in einigen wenigen Ligen Unterschlupf finden (u.a. noch bis zum 17.2. in der Super League). Höchste Zeit also, um einige der grössten Transfers der vergangenen fünf Wochen noch einmal Revue passieren zu lassen.
Khvicha Kvaratskhelia vom SSC Neapel zu Paris Saint-Germain
Er war der grosse Star des überraschenden Meistertitel Neapels in der Saison 2022/2023: Khvicha Kvaratskhelia, von den heissblütigen Tifosi in Erinnerung an Diego Maradona kurzerhand in «Kvaradona» umbenannt. Doch knapp 20 Monate nach dem «Scudetto» - und trotz aktueller Tabellenführung – hat der georgische Starspieler die «Gli Azzurri» diesen Winter verlassen. Neu kickt der beidfüssige Linksaussen für PSG, für schlappe 70 Mio. Euro und ausgestattet mit einem Vertrag bis 2029. Kolportiertes Jahresgehalt: Jenseits der 10-Mio-Euro-Grenze. Da lässt sich auch verschmerzen, dass Kvaratskhelias Stern am Vesuv auch schon höher gehandelt wurde.
Omar Marmoush von Eintracht Frankfurt zu Manchester City
Sébastien Haller, Luka Jovic, Randal Kolo Muani und nun Omar Marmoush: Wenn man in Frankfurt in den vergangenen Jahren eine Sache ganz besonders gut gemacht hat, dann die, dass es der Eintracht in schöner Regelmässigkeit gelingt, dass eigene stürmende Personal mit maximaler Wertschöpfung zu verkaufen. Diesen Winter war die Reihe am bald 26 Jahre alt werdenden Marmoush, der seine eineinhalb Jahre in «Mainhattan» erfolgreich dazu nutzte, um seine Karriere komplett auf den Kopf zu stellen. 27 Tore und 16 Vorlagen in 46 Bundesligaspielen machten aus dem ehemaligen Wolfsburger und Stuttgarter Ergänzungsspieler (62 Spiele, 14 Torbeteiligungen) einen der begehrtesten Angreifer im europäischen Fussball. Nun wechselte der ägyptische Nationalstürmer für 75 Mio. Euro (plus möglichen 5 Mio. Euro an Boni) zu Manchester City in die Premier League, wo er nach zwei Spielen noch auf seinen ersten Skorerpunkt wartet.
Jhon Duran von Aston Villa zum al-Nassr FC
Der wohl kontroverseste Transfer dieses Winters? Jhon Durans Wechsel von Aston Villa zum al-Nassr FC in der Saudi Pro League. 21 Jahre alt ist der kolumbianische Nationalspieler, in Birmingham bislang eher talentierter Ergänzungsspieler als Leistungsträger (zwölf Tore in 43 PL-Spielen) und neu für eine Transfersumme von 83 Mio. Euro trotzdem Teamkollege von Cristiano Ronaldo und Sadio Mané in Saudi-Arabien. Dort erwarten ihn ein Fünfjahresvertrag und ein angebliches Netto-Jahresgehalt von 20 Mio. Euro. Nicht schlecht für einen Spieler, der bei Auslaufen des Vertrags zumindest altersmässig erst in der Blüte seiner Karriere ankommen wird.
Marcus Rashford von Manchester United zu Aston Villa
Seine Geschichte ist so aussergewöhnlich, dass sie eines Tages wohl verfilmt werden wird. Marcus Rashford, aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, bei Manchester United zum Star geworden und schliesslich vom britischen Königshaus für sein soziales Engagement geehrt. Um ein Haar hätte er England im EM-Finale 2021 zum Titel geschossen, scheiterte aber aus elf Metern und wurde im Anschluss stattdessen zur Zielscheibe rassistischer Beschimpfungen. Der Knick in der Karriere des heute 27-Jährigen, der in den vergangenen beiden Spielzeiten zu den grössten Enttäuschungen beim durchs Band enttäuschenden englischen Rekordmeister gehörte. Zuletzt warf ihm Trainer Ruben Amorim (seit Oktober im Amt) mangelnden Einsatz und fehlende Professionalität vor – und setzte ihn auf die Tribüne. Nun wechselte er am Deadline Day auf Leihbasis zu CL-Teilnehmer Aston Villa mit Trainer Unai Emery. Die Chance zum Comeback? Zumindest eine Kaufoption hat sich der Traditionsklub aus Birmingham gesichert.
Noah Okafor von der AC Mailand zum SSC Neapel
Jetzt hat es doch noch geklappt. Noah Okafor, talentierter Edelreservist der Schweizer Nationalmannschaft und der AC Mailand wechselt bis Saisonende für eine Leihgebühr von 2 Mio. Euro (plus Kaufoption) zum SSC Neapel an den Vesuv. Eine durchaus positive und nicht unbedingt absehbare Entwicklung für den 24-Jährigen, dessen Wechsel zu RB Leipzig noch Mitte Januar wegen einem nicht bestanden Medizincheck platzte. Beim aktuellen Tabellenführer der Serie A erhält Okafor nun die Chance, die wachsende Anzahl seiner Kritiker eines Besseren zu belehren. Beim Team von Trainer Antonio Conte sollte der ehemalige FCB-Junior nach dem Abgang von «Kvaradona» zu PSG eine echte Chance erhalten – vorausgesetzt er kann den als fordernd bekannten Erfolgstrainer von seiner Professionalität überzeugen. Diese wurde zuletzt hinter vorgehaltener Hand in Frage gestellt. Bei den Gli Azzurri erhält Okafor nun Gelegenheit um zu zeigen, wieviel Potential in ihm steckt.