Das Schwyzer Traum-Duo soll es richten
Die Schweiz will am Donnerstag im Single-Mixed-Wettkampf in Lenzerheide mit Amy Baserga und Niklas Hartweg ihre erste WM-Medaille holen. Die Aussichten sind intakt.
Niklas Hartweg war als Schweizer Mann im Single-Mixed-Wettkampf spätestens mit dem starken Auftritt im Einzel gesetzt. Bei den Frauen fiel die Wahl zwischen Amy Baserga und Lena Häcki-Gross auf die 24-jährige Schwyzerin.
"Es war ein schwieriger, harter Entscheid", erläutert die Schweizer Cheftrainerin Sandra Flunger. "Wir haben uns letztlich für Amy entschieden, weil sie über die gesamte Saison hinweg unsere beste Schützin ist." Mit drei erlaubten Nachladern pro Schiessen ist eine Schnellschützin wie Baserga, die zudem eine der treffsichersten ist, eine gute Wahl.
Zudem hat die Frau aus Einsiedeln nach dem missglückten Sprint die Verfolgung verpasst und so wohl etwas frischere Beine als manche Konkurrentin. Mit dem 16. Platz im Einzel-Wettkampf vom Dienstag zeigte sie aber, dass die Enttäuschung überwunden ist und die Form trotzdem stimmt.
In der Single-Mixed-Staffel absolvieren eine Frau und ein Mann jeweils zwei Ablösungen mit je einem Liegend- und Stehendschiessen. Den Schlussabschnitt, der 1,5 km länger ist als die übrigen, laufen diesmal die Männer, also Niklas Hartweg. Als klarer Favorit geht Frankreich mit Julia Simon und Quentin Fillon Maillet ins Rennen, die grössten Medaillenchancen dürften daneben Deutschland, Schweden, Italien und Norwegen haben. Rekordsieger Johannes Thingnes Bö strebt dabei seine 23. WM-Goldmedaille an, bei den Frauen verfügt Norwegen aber in Ragnhild Femsteinevik über keine überzeugende Option.
Schwächen gibt es ausser bei den Franzosen aber überall, und das ist die Chance des Schweizer Duos. Die 24-jährigen Schwyzer Baserga und Hartweg kennen sich seit Kindheitstagen und haben schon einige Erfolge gefeiert. Vor zwei Jahren waren sie auf der Lenzerheide EM-Zweite (was im Biathlon keine sehr hohe Bedeutung hat), zudem standen sie im Weltcup schon zweimal gemeinsam auf dem Podest.
Bestes Schweizer Resultat im seit 2019 an Weltmeisterschaften ausgetragenen, aber nicht olympischen Format sind zwei 5. Plätze, 2020 durch Lena Häcki und Benjamin Weger sowie vor einem Jahr in Nove Mesto durch Häcki-Gross und Hartweg. Mit einem optimalen Wettkampf ist diesmal vielleicht noch etwas mehr möglich. "Wir werden ein schlagkräftiges Duo am Start haben", verspricht jedenfalls Trainerin Sandra Flunger.