Borussia Dortmund hat sich trotz einer starken Leistung im Viertelfinal-Rückspiel aus der Champions League verabschiedet. Nach dem Heimsieg gegen den FC Barcelona stellten sich Niko Kovac, Pascal Gross, Serhou Guirassy, Niklas Süle & Co. den Reporterfragen.
Niko Kovac ...
… zur Leistung: "Wir haben heute das beste Spiel gemacht, seitdem ich hier bin. Gegen einen starken Gegner, aber was die Jungs heute in Zusammenarbeit mit den Fans heute abgerissen haben, ist sensationell. Chapeau, das war a la Bonheurs. So kann man ausscheiden, aber ich wäre dennoch gerne weitergekommen."
…über die Gründe für das Ausscheiden: "Wir haben ein schlechtes Ergebnis mitgebracht. Wir hätten noch ein Tor in Barcelona machen müssen, dann wäre es heute noch ganz knapp geworden. Wir waren nicht die Richtigen in Barcelona und das hat uns letztlich das Aus beschert. Wir müssen aus diesem Spiel die Kraft und Vertrauen ziehen und daran glauben, was wir können. Das war heute reif für Champions League, aber das muss es nun auch für die Bundesliga sein."
… über die Leistung im Vergleich zum Hinspiel: "Wir haben sehr viel aggressiver und mutiger heute gespielt. In Barcelona waren wir - vor allem gegen den Ball - zu passiv und haben den Gegner zu weit in unsere Hälfte kommen lassen. Heute haben wir durchverteidigt, schneller geschoben und den Gegner deutlich mehr unter Druck gesetzt. So hatten sie auch Probleme, ihr Spiel aufzuziehen. Das war der Unterschied heute."
… über die nächsten Aufgaben: "Ich hoffe, dass die Jungs gesehen haben, was möglich ist, wenn man täglich daran arbeitet, um am Wochenende Fussball zu spielen. Wir hatten schöne Momente mit dem Ball, aber auch im Umschaltspiel. Das werden wir den Jungs in den kommenden Tagen sicher rauf und runter zeigen, damit sie es am Wochenende gegen Gladbach auch zeigen. Das Spiel wollen wir gewinnen und dann werden wir am Ende sehen, was wir bekommen. „
Pascal Gross ...
… zum Spiel: "Wir waren von Anfang an sehr aggressiv. Wir haben Mann gegen Mann verteidigt und mutig gespielt. Wir haben die meisten Duelle gewonnen und schnell nach vorne gespielt. Wir haben es auch geschafft, das ein oder andere Mal in den Rücken der hohen Linie zu kommen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht."
… über das Gegentor: "Das Eigentor hat sehr wehgetan. Ramy [Bensebaini; Anm. d. Red.] hat heute ein überragendes Spiel gemacht, immer nach vorne verteidigt und hat viele Zweikämpfe gewonnen. Er hat dafür gesorgt, dass sie nicht aufdrehen konnten. Es ist sehr ärgerlich. Er versucht, den Ball sehr fest zu klären und dann rutscht er ihm über den Schlappen. Das ist natürlich sehr bitter."
… wie sehr man nach dem 3:1 an das Wunder geglaubt hat: "Ich habe die ganze Zeit daran geglaubt, schon als ich ins Stadion gekommen bin. Wir hatten noch weitere Szenen, wo der Ball im Sechzehner springt, Serhou [Guirassy; Anm. d. Red.] macht auch fast noch einen Kopfball rein. Wenn wir da das 4:1 machen, werden es spannende zehn Minuten, aber wir wussten: Wenn wir ein Tor bekommen, wird es sehr, sehr schwer. Aber wir haben bis zur letzten Sekunde so gespielt, dass das Stadion spürte, dass wir dran glauben. Aber durch das Spiel in Barcelona ist es ein bitteres Ausscheiden, denn man hat gesehen: Wir können mithalten."
Serhou Guirassy ...
… zum Spiel: "Ich bin stolz auf das, was wir heute geschafft haben. Barcelona ist ein starkes Team, aber wir sind auch ein starkes Team und haben bis zum Ende gekämpft und gezeigt, was wir können."
… zu seiner Leistung: "Ich kann das nicht alles allein machen. Ich schiesse gerne Tore, aber es ist schade, dass es heute vorbei ist."
Niklas Süle ...
... darüber, wie gross die Enttäuschung ist: "Da sind wir uns glaube ich einig, dass wir das im Hinspiel verbockt haben. Da waren es einfach ein, zwei Gegentore zu viel und die Leistung insgesamt einfach zu schlecht. Ich habe noch nicht so viele Spiele für Borussia Dortmund gemacht, wo wir so füreinander eingestanden sind. Ab der ersten Minute im Stadion hat jeder gemerkt, dass wir daran glauben - alle elf Spieler, die auf dem Platz standen, aber auch die gesamte Bank. Ich bin mega stolz auf die Mannschaft heute. Bei uns ist es halt immer die Frage, warum wir nicht auch so in jedem Bundesligaspiel so spielen. Dieser Frage müssen wir uns jetzt noch mal vor Gladbach stellen, um dann auch eine ähnliche Leistung zu zeigen."
... ob er sich diese Frage selbst schon beantworten kann: "Ich kann diese Frage nicht so gut beantworten, denn diese Frage stellen sich hier schon einige. Ich glaube, dass wir unheimlich viel Qualität besitzen - das steht ausser Frage. Dieser unbändige Wille, den wir heute hatten, wie wir eine Mannschaft wie Barcelona, die zu den besten Mannschaften in Europa gehört, so unter Druck setzen können. Dann müssen wir uns diesen Vorwurf [der Inkonstanz; Anm. d. Red.] auf jeden Fall gefallen lassen. Aber wir suchen nach Lösungen, sind jeden Tag im Austausch und die Mannschaft lebt auf jeden Fall."
… über seine Leistung: "Es gibt immer mal Phasen in meiner Karriere, die nicht einfach waren und wo man sich durchbeissen muss. Ich bin aber dennoch ein Typ, der weiss, was er noch kann und ich weiss auch, was ich für eine Qualität habe. Das habe ich in den letzten Jahren schon gezeigt - und auch für Borussia Dortmund. Natürlich nicht immer, ich habe Fehler, die ich persönlich eingesehen habe. Dieses Jahr hatte ich auch ein bisschen Pech mit meinem Syndesmosebandriss, das muss man auch sagen. Das sollen jetzt keine Ausreden sein, aber das ist halt manchmal ein bisschen Pech. Ich habe die letzten Wochen hart gearbeitet und das weiss Niko [Kovac; Anm. d. Red.] auch. Da vertraut er mir und das habe ich versucht, in den letzten beiden Spielen zurückzuzahlen."
... darüber, ob der BVB nächstes Jahr auch wieder Champions League spielt: "Ich glaube, wenn man sich die Tabelle anschaut und die lügt ja bekanntlich nicht, haben wir noch einiges an Arbeit vor uns. Ich gehe positiv an diese Sachen ran und wir haben noch fünf Spiele vor uns. Gladbach wird schon ein schwieriges Spiel, aber wenn wir alle fünf gewinnen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir da nächstes Jahr spielen. Das muss das Ziel sein mit unserer Truppe."
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