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Da waren's nur noch Fünf: Muss Sion plötzlich noch einmal zittern?

Patrick

Lange Zeit sah es gut aus für den FC Sion in seiner ersten Saison nach der Rückkehr in die Super League. Nach einem Zwischenspurt im Herbst schien der Ligaerhalt Formsache, ehe die Walliser nun doch noch einmal in den Abstiegskampf verwickelt werden. Wie gross ist die Gefahr für den Aufsteiger tatsächlich? Sky Sport analysiert.

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Wie schafft der FC Sion den Weg aus der Krise? Fragende Gesichter bei den Spielern nach der Niederlage gegen Winterthur © Keystone / Jean-Christophe Bott

Vergebene Matchbälle

Im Prinzip schien alles klar. Am 28. Spieltag sicherten sich die Walliser beim 1:1 gegen GC einen wichtigen Auswärtspunkt, hielten die Hoppers um sieben Punkte auf Distanz und hatten nun zwei Heimspiele gegen Yverdon und Winterthur vor der Brust. Zwei Matchbälle im Kampf um den Ligaerhalt, welche die Sittener jedoch beide nicht nutzen konnten. Stattdessen teilten sie sich mit den Waadtländern die Punkte und leisteten sie sich vier Tage später eine überaus ärgerliche Heimniederlage gegen das zuvor auswärts sieglose Winti. Dabei hatte Sion gegen harmlose Eulachstäder zunächst alles im Griff, ehe sich Benjamin Kololli zur wohl dümmsten gelb-roten Karte der Saison (Spielverzögerung) hinreissen liess. In Überzahl kamen die Gäste erst zum Ausgleich und schliesslich tief in der Nachspielzeit sogar noch zum Siegtor. Ähnlich erging es den Wallisern auch in Lausanne, wo ihnen zwei ultra-späte Gegentore (96. und 98. Minute) das Genick brachen. Und plötzlich war der einst komfortable Vorsprung auf GC und Rang 11 auf fünf Punkte geschrumpft. Begonnen hatte die Krise aber eigentlich schon viel früher.

 

Serie als Anfang vom Ende

Im Spätherbst 2024 trumpfte der Aufsteiger nämlich plötzlich gross auf. Nach einer längeren Baisse (neun Spiele ohne Sieg), schlossen die Sittener die Vorrunde mit vier Siege aus fünf Spielen ab und überwinterten folgerichtig mit 18 Spielen und 26 Punkten auf Rang 7. Einen Punkt hinter dem FCZ auf Rang 6, aber deren elf vor den Grasshopers auf dem Barrageplatz. Doch mit der Heimniederlage gegen die Zürcher (0:1) zum Rückrundenauftakt, setzte der Abwärtstrend ein. In diesem Jahr haben die Sittener bei einem Torverhältnis von 15:28 ganz neun Punkte geholt – die mit Abstand schwächste Zwischenbilanz (und Defensive) der Liga. Ein wichtiger Grund: Dem FC Sion gelang es auch nach den überraschenden Erfolgen gegen Zürich und Lugano nicht, daraus positives Momentum zu entwickeln. Und so ist das einst dicke Polster gegenüber Rang 11 auf fünf Zähler geschrumpft, mit sieben potentiellen Endspielen vor der Brust.

 

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Hoffnungsträger: Benjamin Kololli (in weiss) soll dafür sorgen, dass Sion im Abstiegskampf auch am Ende die Nase vorne hat (Keystone / Valentin Flauraud)

Tholot (noch) kein Thema

Trotzdem ist Trainer Didier Tholot bislang noch kein Thema, was insofern Sinn ergibt, als dass die Walliser nach wie vor über die deutlich bessere Ausgangslage als GC und Winterthur verfügen. Anhand des bisherigen Saisonverlaufs ist es nämlich durchaus möglich, dass bereits zwei Siege (oder sechs Punkte) ausreichen werden, um sich aus eigener Kraft und ohne Barrage zu retten. Nur: Diese sechs Punkte müssen erst gewonnen werden und je länger die aktuelle Phase andauert, desto grösser wird der Druck auf den Sittenern werden. Hoffnung machen in erster Linie die drei aus dem Kollektiv herausragenden Individualisten Anton Miranchuk, Benjamin Kololli und Ilyas Chouaref, die für Walliser allerdings gleichzeitig Fluch und Segen bedeuten. Einerseits sind sie in der Lage, gerade gegen die Konkurrenz im Tabellenkeller Spiele zu entscheiden. Andererseits tragen sie mit ihren Leistungsschwankungen (Chouaref mit einem Tor in diesem Jahr, Kololli mit der roten Karte vs. Winti) nur bedingt dazu bei, dass Spiel des 13-fachen Schweizer Cupsiegers nachhaltig zu stabilisieren. Einer, der das in der Vorrunde noch tat, ist er ehemalige Captain Joël Schmied, der mittlerweile jedoch für den 1. FC Köln verteidigt. Und so haben die Walliser zwar einen Kader mit diversen bekannten und erfahrenen Namen (Reto Ziegler, Pajtim Kasami, Numa Lavanchy oder der aktuell verletzte Kevin Bua), der zur Zeit aber zu wenig gefestigt und widerstandsfähig wirkt, um das Glück im Notfall auf die eigene Seite zu zwingen oder halt einfach auch einmal erfolgreich den Bus zu parkieren. Immerhin: Mit dem Rhone-Rivalen Servette und dem FC St. Gallen warten vor dem Split der Tabelle noch zwei Gegner auf Sion, gegen die man durchaus auch einmal überraschen könnte. Falls nicht, dürfte es für den Aufsteiger und Trainer Tholot noch einmal richtig eng werden. 

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