skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
News Wintersport

Corinne Suters gelungene Rückkehr

KeyStone

Corinne Suter fährt nach der langen Zwangspause wieder vorne mit. Die Formkurve zeigt vor der Weltmeisterschaft in Saalbach in die richtige Richtung. Gleichwohl gibt sich die Schwyzerin zurückhaltend.

media_ftp_sky_de_20250206_brz00367a4386a9c04c
Corinne Suter hat den Anschluss an die Spitze nach der langen Zwangspause wieder hergestellt © KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Sie kann wieder lachen. Sie wirkt entspannt, mit sich und der Welt zufrieden. Die schlimme Phase scheint überwunden, auch wenn die Gedanken an die letzten zwölf Monate natürlich nicht restlos aus der Welt geschafft sind. Die Erinnerung an die Zeit mit dem Wiederaufbau nach den Ende Januar in der ersten von zwei Abfahrten in Cortina d'Ampezzo erlittenen schweren Verletzungen im linken Knie, einem Kreuzbandriss und einem Meniskusschaden, ist selbstredend noch da.

Corinne Suter nennt die Rekonvaleszenz eine enorme Geduldsprobe. Ihr sei es wichtig gewesen, Schritt für Schritt zu gehen, nichts zu überstürzen. "Ich bin den Weg der Zurückhaltung gegangen. Ich habe das getan, was ich mit den Ärzten besprochen habe." Das komme ihr nun zugute. Körperliche Einschränkungen habe sie keine mehr.

Corinne Suter spricht in Saalbach von einer umgesetzten Vorgabe. Es sei ihr grosses Ziel gewesen, im Februar bereit zu sein. "Ich habe geschafft, was ich mir erhofft habe. Ich bin hier und darf Rennen fahren." Bereit sein heisst für die Schwyzerin aber auch, konkurrenzfähig zu sein. "Auch das habe ich erreicht." Den Beleg dafür hat sie im Vorfeld der Weltmeisterschaft mit zwei Podestplätzen im Weltcup geliefert. Im Super-G in Cortina d'Ampezzo und in der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen hat sie Rang 3 belegt.

Die Steigerung zum richtigen Zeitpunkt - es passt perfekt zu Corinne Suter. Es macht den Anschein, als ob Grossanlässe sie magisch anziehen würden. Es hat sich wiederholt, was sich vorab während Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen zugetragen hat, was schon fast zur Gewohnheit geworden ist, sich bei genauerem Blick wie ein roter Faden durch die Statistiken zieht.

An die Weltmeisterschaft nach Are vor sechs Jahren war Corinne Suter gereist, ohne im Weltcup jemals eine Klassierung unter den ersten drei erlangt zu haben. Aus Schweden kehrte sie mit zwei Medaillen zurück, mit Silber in der Abfahrt und Bronze im Super-G. Den ersten Podestplatz im Weltcup holte sie umgehend nach mit Rang 3 in der Abfahrt in Crans-Montana. Die Freude hielt sich gleichwohl in Grenzen, zumal die Premiere wegen Problemen mit der Zeitmessung unter chaotischen Zuständen zustande kam.

Vorerst war Corinne Suter im offiziellen Klassement auf Platz 5 geführt worden, drei Tage später wurde daraus Rang 3. Die zusätzliche Konsultation der per Hand gestoppten Zeiten durch die bei der FIS verantwortliche Arbeitsgruppe und Vertreter der für die Zeitmessung zuständigen Firma Swiss Timing hatte die Verschiebungen hervor gebracht.

Zwei Jahre danach an der Weltmeisterschaft in Cortina d'Ampezzo waren Corinne Suters Aussichten wiederum nicht allzu rosig. In den drei Wochen vor den Wettkämpfen in den Dolomiten waren die absoluten Spitzenplätze ausgeblieben. Doch erneut vermochte die Innerschweizerin den Schalter umzulegen. In der Abfahrt holte sie Gold, im Super-G hinter Lara Gut-Behrami Silber. Weitere zwölf Monate später, vor der Abreise nach Peking zu den Olympischen Spielen schlug das Pendel erneut in die gewünschte Richtung aus. Corinne Suter gewann die Weltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen - und gut zwei Wochen danach in Yanqing Gold.

"Magisch" wurde es erst recht bei der letzten Weltmeisterschaft. In Méribel liess sie sich nach der Abfahrt Bronze umhängen. Corinne Suter hatte nicht nur weiteres Edelmetall, sondern auch den Wettlauf gegen die Zeit gewonnen. Drei Wochen zuvor hatte sie, wie sich nachträglich herausstellte, bei ihrem schweren Sturz wiederum in einer Abfahrt in Cortina d'Ampezzo eine Hirnerschütterung erlitten. Die Zweifel in Savoyen waren vorerst gross, die Verwunderung mit der Medaille um den Hals noch viel grösser.

Auf den Punkt bereit sein. Corinne Suter versucht zu erklären. "Mir nahestehende Menschen sagen, dass ich mich auf eine Aufgabe sehr gut konzentrieren kann." Sie sei eher der ruhigere Typ. Das wiederum erlaube ihr, Kraft und Energie zu sammeln - und sie dann abzurufen, wenn es erforderlich ist. Vielleicht liege es auch daran, dass sie versuche, die Wettkämpfe an Grossveranstaltungen als "normale Rennen" zu sehen. "Ich versuche nichts Besonderes. Ich will nicht etwas erfinden. So, glaube ich jedenfalls, ist es möglich, das beste Skifahren zu zeigen."

Wo dieses "hoffentlich beste Skifahren" in Saalbach im Super-G am Donnerstag und in der Abfahrt am Samstag hinführt, vermag Corinne Suter nicht abzuschätzen. Sie verweist auf die Vorbereitung für diesen Winter, die sie logischerweise nicht im gewohnten Umfang hinter sich gebracht hat. "Die Kilometer fehlen ein wenig. Ich bin ja eine Fahrerin, die normalerweise viel trainiert."

Corinne Suter hofft, das verringerte Pensum mit ihrer Erfahrung wettmachen zu können, das Selbstverständliche wieder zu erlangen. "Am Start stehen, sich nicht gross Gedanken machen, einfach fahren", nennt sie das. Zur Zeit ist das noch Wunschgedanke. "Da bin ich noch nicht da, wo ich hin will. Da bin ich noch am Üben", sagt sie. Und lacht.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss