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Champions Hockey League: Alle vier Schweizer dürfen noch träumen

Andy

Heute geht die Champions Hockey League in die K.o.-Phase. Mit den ZSC Lions, Gottéron, Lausanne und Titelverteidiger Servette sind noch alle vier Schweizer Teams dabei und träumen vom Griff nach den Sternen – und mindestens eines wird den Viertelfinal-Einzug schaffen.

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Servettes Michael Spacek war in der Qualifikation der Topskorer der ganzen Champions Hockey League. © KEYSTONE/Laurent Gillieron

Lausanne HC – Genève-Servette HC

Das Léman-Derby auf europäischer Ebene – was für eine brisante Affiche! Die Genfer sind zwar Titelverteidiger in der Königsklasse, aufgrund der aktuellen Form in diesem Achtelfinal aber lediglich der Underdog. Vizemeister Lausanne überzeugt in der National League, belegt hinter Meister ZSC Lions Rang 2. In der Champions Hockey League blieb das Team von Geoff Ward wie sonst nur Färjestad ohne Niederlage nach regulärer Spielzeit und wurde hinter den Schweden und den ZSC Lions Dritter. Auf der anderen Seite der Formskala befindet sich Servette: Auf nationaler Ebene setzte es für die hoch eingeschätzten Genfer in den letzten sechs Spielen fünf Niederlagen ab – nur Rang 12. Und in der Champions Hockey League löste der Titelverteidiger sein Achtelfinal-Ticket erst am letzten Spieltag.

Auch wenn die Waadtländer in der Meisterschaft die ersten beiden Derbies für sich entschieden (2:1 und 3:2), kann ein Duell auf Augenhöhe erwartet werden. Denn die Statistiken zeigen beispielsweise, dass die Genfer den besten Individualisten in ihren Reihen haben, zumindest was die Champions Hockey League betrifft. Der Tscheche Michael Spacek war in der Qualifikationsphase mit 12 Punkten Topskorer des Wettbewerbs, erzielte sieben Tore. Auf Lausanner Seite war Antti Suomela bester Punktesammler (sechs Punkte, davon vier Treffer).

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Ex-NHL-Star Justin Braun und Straubing-Goalie Zane McIntyre wehren sich gegen ZSC-Stürmer Denis Malgin.

Straubing Tigers – ZSC Lions

Die Zürcher lassen in dieser Saison bisher nichts anbrennen, führen die National League an, obwohl man das Gefühl hatte, dass sie die Handbremse noch nie oder nur ganz selten vollends gelöst haben. Und sie beendeten die Ligaphase der Königsklasse auf dem zweiten Rang. Dabei verloren sie einzig gegen Red Bull Salzburg (2:4), bezwangen aber ihren Achtelfinalgegner Straubing dank Toren von Sven Andrighetto, Vinzenz Rohrer und Mikko Lehtonen mit 3:2, nachdem sie 1:2 in Rückstand gelegen hatten.

Die Zürcher, auf dem Papier eines der besten Teams Europas, gehen natürlich als Favoriten in die Achtelfinals, die mit dem Auswärtsspiel beginnen. Doch es wäre fatal, Straubing zu unterschätzen. Die Niederbayern, in ein paar Wochen auch Gast am Spengler Cup, bezwangen im September den schwedischen Champion Skelleftea im Shootout, gewannen danach gegen das tschechische Spitzenteam Pardubice und verloren zuletzt gegen Gottéron erst in der Overtime.

Verteidiger Marcel Brandt spielt seine siebte Saison bei den Straubing Tigers und ist damit so etwas wie die Identifikationsfigur. Er sagt: «Wir haben in den letzten sieben Jahren zehn Schritte nach vorne gemacht. Wenn man das vergleicht, sind es zwei verschiedene Welten. Der Klub ist extrem professionalisiert worden, alles ist gewachsen. Wir sind inzwischen auch für renommierte Spieler eine attraktive Adresse.» So sei es kein Zufall, dass ein NHL-Star wie Justin Braun bei Straubing gelandet ist; der 37-jährige Amerikaner hat immerhin 961 NHL-Spiele auf dem Buckel.

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Reto Berra und Gottéron kämpfen gegen Växjö um den Einzug in die Viertelfinals.

Växjö Lakers – Fribourg-Gottéron

Die Växjö Lakers gehören in Schweden seit Jahren zu den Top-Teams, wurden 2015, 2018, 2021 und 2023 Meister. Doch in der aktuellen Saison bewegen sie sich im breiten Mittelfeld, belegen Rang 6. Im Kader der Schweden stehen auch in der Schweiz bekannte Gesichter: Verteidiger Eric Martinsson, der in der Saison 2018/19 vorübergehend für Servette spielte; Stürmer Dennis Rasmussen, der in den letzten drei Jahren beim HC Davos unter Vertrag gestanden war; und Headcoach Jörgen Jönsson, der in der Saison 2021/22 beim HC Davos als Assistent tätig gewesen war.

Für Gottéron sind die Schweden eine schwierige Aufgabe, zumal die Freiburger in dieser Saison in der heimischen National League kaum auf Touren gekommen sind, aktuell nur auf dem elften Platz liegen. Ihr grösstes Manko dabei: das Toreschiessen, die Effizienz. In der Regular Season 2023/24 war Gottéron mit 3,37 Toren pro Spiel noch die treffsicherste Mannschaft der Liga gewesen und hatte auch betreffend Schusseffizienz den Bestwert (11,69 Prozent). Nun sind es nur noch 2,21 erzielte Tore pro Spiel (einzig Ajoie und die SCL Tigers treffen weniger), und die Schusseffizienz ist auf 7,14 Prozent gesunken (lediglich die SCL Tigers stehen schlechter da). Damit ist klar, was besser werden muss. «Es ist ein unglaublicher Brocken, kann aber bei einem positiven Resultat für ein gutes Gefühl sorgen», sagt denn auch Goalie Reto Berra vor dem Achtelfinal-Hinspiel in Schweden. Und wer weiss, vielleicht ist gerade dieses Duell der Gamechanger, der Gottéron zurück auf die Erfolgsstrasse bringt, nachdem es in der Meisterschaft in den letzten fünf Spielen vor der Nati-Pause vier Niederlagen abgesetzt hatte.

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