Bundesliga-Start: Mit 14 Schweizern und vier Neulingen
Übermorgen Freitag startet mit der 1. Bundesliga auch die letzte der fünf grossen europäischen Fussball-Ligen in die neue Saison. Mit von der Partie sind dabei auch 14 Schweizer Legionäre, inkl. vier Bundesliga-Neulingen. Sky Sport wirft einen Blick auf die Perspektiven der Bundesliga-Rookies.
Aurèle Amenda, Eintracht Frankfurt
Der Schweizer Bundesliga-Rekordtransfer in diesem Jahr heisst Aurèle Amenda. Bereits im Januar wechselte der gebürtige Bieler für 9,5 Mio. Euro an den Main, wurde für die Rückrunde aber noch einmal an YB ausgeliehen, um zusätzliche Spielpraxis zu sammeln. Und das tat der 1,97 Meter grosse Innenverteidiger, lief in Meisterschaft, Champions League, Cup und Europa League insgesamt 32-Mal für den Schweizer Meister auf. Eine stolze Zahl, die er in Frankfurt zumindest in seiner ersten Spielzeit kaum erneut erreichen dürfte. Zwar setzt die Eintracht grosse Stücke auf den Schweizer U21-Internationalen, in der Vorbereitung konnte Amenda bislang aber noch nicht vollends überzeugen. Geplagt von einer in der Endphase der letzten Saison erlittenen Verletzung, stieg der Kamerun-Schweizer mit Verspätung ins Training ein und agierte in den bisherigen Testspielen teilweise noch etwas unsicher und fehlerhaft. Entsprechend sass Amenda zum Pokalauftakt bei Eintracht Braunschweig nur auf der Bank. Zum Bundesligastart bei Borussia Dortmund dürfte er ebenfalls dort Platz nehmen.
Johan Manzambi, SC Freiburg
Gestatten: Johan Manzambi, Bundesliga-Spieler. Der 18-jährige Genfer ist diesen Sommer als einer von zwei jungen Schweizern in den Bundesligkader des SC Freiburg aufgerückt, nach gerade einmal einer Spielzeit und 10 Einsätzen für die zweite Mannschaft der Breisgauer. Der zentrale Mittfeldspieler wechselte im Januar 2023 aus der Genfer Nachwuchsabteilung zum SCF und überzeugte dort mit seiner ebenso entschlossenen wie abgebrühten und intelligenten Spielweise. In der anstehenden Spielzeit dürfte Manzambi zwar (noch) nicht über den Status eines Ergänzungsspieler hinauswachsen (und auch noch in der Regionalliga Südwest zum Einsatz kommen), erste Teileinsätze in der Bundesliga scheinen aber durchaus realistisch. Insbesondere, falls die Freiburger auch in Jahr Eins nach Kult-Trainer Christian Streich nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden.
Bruno Ogbus, SC Freiburg
So jung Manzambi mit seinen 18 Lenzen ist, im Kader der Freiburger wird er vom zweiten Schweizer, Innenverteidiger Bruno Ogbus, sogar noch um ein paar Monate unterboten. Der ehemalige GC-Junior wechselte Anfang 2022 zum Sportclub und legte dort ähnlich wie sein Landsmann einen beachtlichen Aufstieg hin. Via einem Zwischenstopp in der zweiten Mannschaft stieg er auf diese Saison hin nach nur neun Drittligaspielen in den Bundesligakader auf und scheint dort – zumindest im Moment – noch näher an den ersten Elf zu sein, als sein Teamkollege aus der U19-Nati. Ogbus überzeugte bislang mit Tempo, Offensivdrang und seiner Spieleröffnung und stand am vergangenen Wochenende prompt in der Startaufstellung beim Pokalspiel gegen Drittligist Onsabrück. Sollte das auch zum Bundesligaauftakt gegen den VfB Stuttgart der Fall sein, wäre das ein weiterer Vertrauensbeweis in die Fähigkeiten des jungen Neunkirchners.
Fabian Rieder, VfB Stuttgart
Apropos VfB Stuttgart: Beim schwäbischen Champions-League-Teilnehmer kickt seit diesem Sommer mit Fabian Rieder ein zweiter Schweizer Nationalspieler. Der Berner kommt im Anschluss an ein schwieriges Jahr auf Leihbasis von Stade Rennes, wo er sich auch aufgrund von Verletzungen nicht in der ersten Elf des französischen Tabellenzehnten etablieren konnte. Auch in Stuttgart dürfte dieses Unterfangen für den talentierten Offensivakteur keine Leichtes werden, zumal er nach einer guten EM mit Verspätung zum Team des fünfmaligen deutschen Meisters stiess. Zum Auftakt im DFL-Supercup sass Rieder während 90 Minuten auf der Bank, was aber nicht zwingend bedeutet, dass dies auch in den kommenden Wochen so sein muss. Trainer Sebastian Hoeness hat bereits angedeutet, dass er sich vom ehemaligen YB-Akteur einiges verspricht, auch was dessen Fähigkeiten bei Standards anbelangt. Auf die Stuttgarter wartet diesen Herbst zudem der Tanz auf den drei Hochzeiten Meisterschaft, Pokal und Champions League, was zwangsläufig dazu führen wird, dass Rieder seine Spielgelegenheiten bekommen wird. Danach liegt es an ihm zu beweisen, dass er in Rennes im vergangenen Jahr zu Unrecht keine echte Chance auf den Durchbruch erhielt.