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Bitteres Ausscheiden, rosige Zukunft für Gottéron

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Die Blicke leer, die Beine ebenso, der Frust dafür umso grösser. Einer, der sich wie immer den Fragen stellt, ist Julien Sprunger. "In diesem Team steckte etwas Spezielles", ist der Captain von Fribourg-Gottéron überzeugt. "Die Solidarität war gross, das Bedauern nun natürlich auch."

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© Keystone

Das 5:1 für Lausanne - mit zwei Goals ins leere Tor - fiel zwar zu hoch aus, doch die Waadtländer waren das abgeklärtere Team. Das sieht auch Fribourgs Interims-Cheftrainer Lars Leuenberger so. "Glück und Pech sind nahe beieinander, aber wir müssen kaltblütiger werden."

3:1 führte sein Team, nur ein Sieg fehlte noch zum Finaleinzug, doch in den folgenden drei Partien gelang nur noch je ein Tor. Das Fehlen der beiden schwedischen Topcenter Lucas Wallmark (ab Spiel 2 der Halbfinals) und Jacob de la Rose (ab Spiel 3 der Viertelfinals gegen Bern) wirkte sich je länger je mehr aus. Lausanne konnte seine Absenzen mit dem breiteren Kader besser ausgleichen. "Ihre Klasse hat uns natürlich gefehlt", gibt Leuenberger zu. "Aber das soll keine Ausrede sein. Lausanne hat einfach nochmals einen Gang gefunden, wir nicht."

Im Moment überwiege natürlich die Enttäuschung. "Es wird ein paar Tage dauern, bis wir auch stolz sein können", glaubt Leuenberger. "Aber ich denke, wir haben als Staff und Mannschaft doch einen recht guten Job gemacht." Damit untertreibt der Ostschweizer, der kurz vor Weihnachten einsprang und nächste Saison als Assistent des neuen Cheftrainers Roger Rönnberg weiter dabei sein wird. Als Sportchef Gerd Zenhäusern Pat Emond vor dem Spiel gegen Zug am 23. Dezember entliess, lag Fribourg mit 39 Punkten auf dem 11. Platz, nur drei Zähler vor Lugano, das am Ende ins Abstiegs-Playoff gegen Ajoie musste. Der Rückstand auf den 6. Platz betrug zehn Punkte.

Leuenberger wendete das Blatt sofort. Am Spengler Cup in Davos führte er das Team zum ersten Titel der Vereinsgeschichte. Es folgten die direkte Qualifikation für die Playoffs und dort der Sieg im Viertelfinal gegen den drittplatzierten Erzrivalen aus Bern. Am Ende fehlte nur wenig, um auch noch den Qualifikationssieger und letztjährigen Finalisten Lausanne auszuschalten.

Der Freiburger Präsident Hubert Waeber zieht gegenüber Keystone-SDA eine positive Bilanz: "Seit Weihnachten haben wir eine ganz andere Mannschaft gesehen", stellt der Deutsch-Freiburger aus Tafers fest. "Nun, es ist dieselbe, aber sie hat ganz anders gearbeitet." Nun ist auch die Vereinsführung gefragt, wenn man tatsächlich einmal den an der Saane so ersehnten letzten Schritt machen will. "Ich denke, mit unseren beiden gesunden Centern wären wir im Final", so Waeber, "aber Verletzungen gehören zum Sport und damit muss man leben."

Das etwas (zu) knappe Kader hatte auch positive Auswirkungen, die noch helfen könnten. Junge Spieler wie Jan Dorthe, Kevin Etter oder Kevin Nicolet waren gezwungen, früher als erwartet in die Bresche zu springen, alle drei kamen zu ihren ersten Playoff-Toren. Dennoch geht es nun darum, in Zukunft Verletzungen besser auffangen zu können.

Mit den Routiniers Andrea Glauser und Patrick Nemeth sowie den Youngsters und Neo-Nationalspielern Ludvig Johnson und Attilio Biasca sollten zumindest die Abgänge von Raphael Diaz, Ryan Gunderson oder Dave Sutter adäquat ersetzt werden.

Hubert Waeber erklärt die Strategie: "Wir haben immer auf Qualität vor Quantität gesetzt. Jetzt müssen wir die Tiefe verbessern. Indem wir das Budget nach und nach erhöhen." Man wolle jedes Jahr um die Top 4 oder 5 kämpfen, was in den letzten Jahren gelang. "Aber wir müssen noch an Tiefe gewinnen, damit wir es einmal ganz nach oben schaffen." Das Thema eines siebten oder achten Ausländers werde sicher wieder auf den Tisch kommen. "Alles ist eine Frage des Budgets", weiss Waeber.

Zumindest auf der Trainerposition scheint man hervorragend aufgestellt zu sein. Vom neuen starken Mann Roger Rönnberg werden Wunderdinge erzählt, und auch auf Lars Leuenbergers Magie muss man nicht verzichten. Seine in dieser Saison gesammelten Erfahrungen mit der Mannschaft werden für den Schweden sehr wertvoll sein.

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