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Baustellen für Yakin – und das Ärgernis VAR

Andy

Zwei Spiele, zwei Niederlagen, 1:6 Tore: Auf die schönen Sommertage und das Hoch an der EM in Deutschland folgt bei der Schweizer Nati zum Auftakt in die Nations League eine frühherbstliche Tristesse.

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Enttäuschung pur nach der 1:4-Niederlage gegen Spanien bei Fabian Rieder, Murat Yakin, Vincent Sierro und Gregory Wüthrich. © KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Ein Blick auf die Resultate sorgt für Ernüchterung: 0:2 gegen Dänemark, 1:4 gegen Spanien, das ist definitiv nicht das, was man erwartet, nachdem Murat Yakin und sein Team an der EM in Deutschland noch an der Halbfinal-Qualifikation geschnuppert hatten. Aber alles war in diesen zwei Spielen dann auch wieder nicht schlecht. Nach dem Rücktritt von Yann Sommer beispielsweise sorgt Gregor Kobel als neue Nummer1 der Schweiz dafür, dass man sich auf dieser Position in den nächsten Jahren keine Sorgen machen muss, zumal dahinter weitere starke Keeper bereitstehen, von Yvon Mvogo über Jonas Omlin bis zu den Talenten Marvin Keller und Pascal Loretz.

Wer füllt die Schär-Lücke?

In der Defensive hat der Nati-Abschied von Fabian Schär tiefere Spuren hinterlassen. Weder Nico Elvedi noch Gregory Wüthrich scheinen aktuell in der Lage zu sein, die Lücke nach dem Schär-Rücktritt zu füllen und den Platz neben dem natürlich gesetzten Manuel Akanji einzunehmen. Eine Option ist sicher Becir Omeragic, der in der Ligue 1 bei Montpellier Stammspieler ist und sowohl gegen Dänemark als auch gegen Spanien auf der für ihn ungewohnten Aussenbahn für Silvan Widmer einspringen musste. Als er aber für Rodriguez in die Dreierkette beordert wurde, machte er bei den Gegentoren Nummer 3 und 4 keine vorteilhafte Figur.

Gerade bei der 1:4-Niederlage gegen die Spanier, die ab der 20. Minute und dem Platzverweis gegen Le Normand mit einem Mann weniger auskommen mussten, wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig Captain Granit Xhaka für die Nati ist. Der Denker und Lenker und Taktgeber fehlte nach seinem Platzverweis im Dänemark-Spiel an allen Ecken und Enden. Denis Zakaria war nie in der Lage, Xhaka im Mittelfeld zu ersetzen – so ist es durchaus möglich, dass Yakin Zakaria schon bald als Innenverteidiger testen wird.

Lichtblick Amdouni

In der Offensive hätte nicht nur die Genialität des zurückgetretenen Xherdan Shaqiri wertvoll sein können, sondern auch das Tempo und die Power des verletzten Dan Ndoye. Einmal mehr zeigte sich zudem, dass die Schweiz aktuell keinen Knipser der Sonderklasse in ihren Reihen hat, einen, der den Ball im Notfall über die Linie würgt. Immerhin absolvierte Zeki Amdouni gegen Spanien sein bestes Länderspiel seit langer Zeit und deutete damit an, dass er der Mittelstürmer der Zukunft sein kann. Da bleibt allerdings zu hoffen, dass er nach seinem Transfer zu Benfica Lissabon in Portugal auch genügend Einsatzzeit erhält und nicht auf der Bank versauert. Im Angriff ebenfalls ein sicherer Wert ist Ruben Vargas, bei dessen Qualität es ein Rätsel ist, weshalb er immer noch in Augsburg spielt. Mit Fabian Rieder, Kwadwo Duah und Joël Monteiro stehen zudem weitere Akteure bereit dafür zu sorgen, dass Breel Embolo nicht auf sich allein gestellt ist.

Damit ist klar: Murat Yakin hat in den kommenden Wochen und Monaten genügend Arbeit, muss einige Baustellens schliessen. Nach diesen zwei Niederlagen steht die Schweiz mit dem Rücken zur Wand und muss im Oktober gegen Dänmark und Serbien punkten, um die Chance auf Rang 2 und den Einzug in die Viertelfinal-Playoffs am Leben zu halten.

Die Resultate und die sportliche Tristesse der Schweizer waren aber nicht die grössten Ärgernisse dieser zwei Spiele, dafür müssen die Leistungen der Unparteiischen und vor allem des VAR herhalten. Zuerst versagten der Referee und der VAR gegen Dänemark auf der ganzen Linie, als der eigentlich gefoulte Nico Elvedi Rot sah, was ein Knackpunkt im Spiel war. Dann wurde gegen Spanien das vermeintliche 1:1 durch Becir Omeragic nach einem Eingreifen des VAR aberkannt, weil zuvor der Ball aus kurzer Distanz an den abgespreizten Arm von Remo Freuler gesprungen war. Auf der Gegenseite schritt der VAR später aber nicht ein, als Yamal der Ball im Strafraum an die Hand sprang und die Schweizer einen Penalty forderten. Ebenso blieb der VAR beim 2:0 der Spanier stumm, obwohl Yamal bei der Balleroberung Michel Aebischer in den Rücken gestossen hatte. So ist der VAR definitiv mehr Ärgernis als Hilfe!

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