Barcelona auf dramatische Weise zum 32. Cupsieg
In einem hitzigen Final mit vielen strittigen Schiedsrichterentscheidungen gewinnt Barcelona mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen Real Madrid den 32. Cupsieg seiner Geschichte.
Nach 116 nervenaufreibenden Minuten erlöste der unverwüstliche Jules Koundé seine Mannschaft mit einem Schuss von ausserhalb des Strafraums. Der französische Aussenverteidiger bescherte dem katalanischen Riesen damit den zweiten Titel der Saison nach dem spanischen Supercup, den er bereits im Januar ebenfalls gegen Real gewonnen hatte (5:2).
Real ist hingegen auf dem Weg zu einer erfolglosen Saison, in der es keine grosse Trophäe geben könnte. Cheftrainer Hansi Flicks Barça, das für sein offensives Spiel gelobt wird und bereits die ersten beiden Clasicos der Saison gewonnen hatte, musste erneut leiden, doch die Katalanen halten ihre Hoffnungen auf ein historisches Quadrupel (Liga, Champions League, Copa del Rey, spanischer Supercup) aufrecht
Vor der Partie liessen die zehntausenden Fans auf beiden Seiten des Stadions ihre Streitigkeiten für ein paar Minuten hinter sich und sangen einstimmig den Hit "Freed from Desire" von Gala, aber die jahrhundertealte Rivalität zwischen Madrid und Barcelona kehrte schnell wieder zurück.
Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoechea stand unter immensem Druck, nachdem er am Vortag unter Tränen die Angriffe des Senders Real Madrid TV angeprangert hatte. Er bekam viel zu tun, aber keine der beiden Mannschaften konnte am Ende den Referee beschuldigen, eine Seite zu bevorzugen.
Real wurden ein Tor von Bellingham (35.) und ein klarer Penalty an Vinicius (47.) wegen Abseitsstellungen verweigert, während Barça vergeblich gegen ein Handspiel von Federico Valverde im Strafraum (17.) und ein hartes Tackling von Aurélien Tchouaméni protestierte, für das er nur Gelb sah (31.).
Der katalanische Klub glaubte vor allem in der 96. Minute, dem Sieg nahe zu sein, doch der zunächst für Raphinha gepfiffene Elfmeter wurde nach Eingreifen des VAR zurückgenommen.
Barça dominierte zunächst und führte nach einem Kunstschuss seines Zauberfusses Pedri (28.) zur Pause verdient 1:0, wirkte aber wie so oft defensiv verwundbar gegen Bälle in die Tiefe. Erst mit der Einwechslung Kylian Mbappés gelang es Real aber, diese Schwäche auszunützen..
Der Stürmerstar der Königlichen scheiterte aber zunächst dreimal am polnischen Goalie Wojciech Szczesny (50., 54.) oder dem Verteidiger Jules Koundé (56.). Mit einem genialen Freistoss, den er selbst herausgeholt hatte, glich Mbappé in der 70. Minute aus, und nur acht Minuten später schien mit Aurélien Tchouaméni ein zweiter Franzose die Saison Reals mit seinem Kopfball zum 2:1 zumindest ein wenig retten zu können.
Ferran Torres, der nach einem langen Pass schneller war als Reals Goalie Thibaut Courtois, glich aber schon wenig später wieder aus und machte die Verlängerung möglich. Dass am Ende ein Dauerläufer wie Koundé das goldene Tor erzielte und keiner der Künstler passte zum erbitterten Abnützungskampf.