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Aufgefallen: Unser Rückblick auf den 10. Spieltag der Credit Suisse Super League

Patrick

Ein Derby-Sieger und Tabellenführer. Aufkommende Last-Minute-Basler. Und ein erfolgreicher Meister, der auf alte Gesichter vertraut. Unser Rückblick zum Super-League-Wochenende.

Keystone_Georgios Kefalos_So sehen Last Minute Sieger aus
So sehen Last-Minute-Sieger aus: Xherdan Shaqiri und Kevin Carlos bejubeln das späte Basler 2:1 gegen St. Gallen © Keystone / Georgios Kefalas

Fans gebracht, Punkte genommen

Immerhin das blieb den Grasshoppers am frühen Samstagabend: Mit 19'223 Zuschauern verfolgten so viele Zuschauer wie schon lange nicht mehr ihr Heimspiel gegen den FCZ. Der Haken: Ein Grossteil davon dürfte dem Stadtrivalen die Daumen gedrückt haben und die Punkte blieben beim 286. Stadt-Derby ebenfalls auf der anderen Seite der Geleise. 1:2 hiess es nämlich nach 90. Minuten, wobei der FC Zürich die Basis für die nächsten drei Punkte bereits in der ersten Hälfte legte. Lindrit Kamberi (32.) und Antonio Marchesano (38.) trafen da aus der Distanz und sorgten mit ihren Toren dafür, dass der FCZ die Meisterschaft nach etwas mehr als einem Viertel aller Spiele ganz allein anführt. Auf der anderen Seite verlor GC auch das zweite Derby im Kanton in Folge, nicht unbedingt zwingend, aber halt auch nicht unverdient, aufgrund der deutlich stärkeren Präsenz des FCZ über weite Strecken des Spiels. Die Hoppers sind damit trotz Awer Mabils Anschlusstreffer (61.) mit acht Punkten aus zehn Spielen wieder in jener Tabellenregion angelangt, wo sie sich in dieser Saison eigentlich nicht aufhalten wollten. Kommt auch nächstes Wochenende in Lausanne kein Dreier hinzu, könnte es beim Rekordmeister schon relativ früh in dieser Saison ungemütlich werden.

 

Alte Besen, neues Glück

Joël Magnin, Meschack Elia und Cedric Itten sind zurück – und schon sieht die Welt bei YB wieder etwas besser aus.  Zum unerhofften Trainer-Comeback von Meister-Nothelfer Joël Magnin bezwangen die Berner am Samstag den bisherigen Spitzenreiter aus Luzern mit 2:1 und machten im Keller sogleich einen Sprung  von Rang 12 auf Platz 10. Direkten Anteil daran hatte ein Mann, der zuletzt unter ex-Coach Patrick Rahmen keine grosse Rolle mehr gespielt hatte: Cedric Itten, dem mit seinem zweiten Saisontreffer in der 50. Minute der «Game-Winner» gegen den FCL gelang. Den Rest erledigten dann Torhüter David von Ballmoos, der sich gegen zunehmend keckere Zentralschweizer gleich mehrfach auszeichnen konnte, und jenes Quentchen Glück, dass sich Gelb-Schwarz in den vergangenen Wochen eigentlich nicht verdiente. Doch für einmal blieb es im Luzerner Schlussfurioso beim Treffer durch Luca Jaquez (70.), mit dem sich die Leuchten schlussendlich nichts mehr kaufen konnten. Mit 18 Punkten nach zehn Spielen blickt sie zumindest vorübergehend wieder aus der Verfolgerposition nach oben, wo der FCZ und Servette sich etwas vom Rest des Spitzenquartetts absetzen konnten.

 

Am Scheideweg

Am Wochenende des 10. und 11. August war es, als der FC Sion beim 2:0 über den FC Winterthur seinen letzten Sieg in der Super League feiern konnte. Gleichzeitig unterlag der Servette FC zuhause dem FC Basel mit 0:6. Seitdem verlaufen die Formkurven der beiden Westschweizer Rivalen in die entgegengesetzte Richtung. Auch am späten Samstagabend, beim ungefährdeten 3:0 der Grenats (Tore durch Enzo Crivelli, Dereck Kutesa und Gaël Ondua). Während sich die Genfer mit elf Punkten in den letzten fünf Spielen und nunmehr 20 Punkten direkt hinter Spitzenreiter FCZ an der Tabellenspitze einordneten, geht beim Walliser Aufsteiger nicht mehr viel. Der spätsommerliche Königstransfer Anton Miranchuk wartet auch nach eineinhalb Monaten noch immer auf seinen ersten Sieg und aus den letzten sechs Partien resultierten gerade einmal drei Punkte. Zu wenig, um nach dem guten Saisonstart in der oberen Tabellenhälfte zu verbleiben, auch wenn der Abstand zum Tabellenende noch immer fünf Punkte beträgt. Nach den nächsten Spielen gegen St. Gallen und den FC Zürich könnte sich das aber ebenfalls ändern.

 

Keystone_Alessandro Della Valle_Endlich wieder Jubel in Bern_Yb bezwingt FCL
Hart gekämpft, knapp gewonnen: Die Berner Young Boys fanden gegen Luzern zum Siegen zurück (Keystone / Alessandro Della Valle)

Premiere beim Jubiläum

Drei Spiele, 12:0 Punkte, 13:1 Tore. Die bisherigen Super-League-Duelle zwischen Lugano und Yverdon hätte klarer kaum ausfallen können. Was sollte also ausgerechnet bei Mattia Croci-Tortis Jubiläumsspiel (150. Spiel als Cheftrainer) schief gehen? Die Antwort aus Sicht des vormaligen Tabellendritten: So ziemlich alles. Denn als ob sich Yverdons Heimstärke und berüchtigte Effizienz nicht bis ins Tessin umgesprochen hätten, griffen die Bianconeri den Waadtländern beim 0:2 auch noch tatkräftig unter die Arme. Ayman El Wafi war es nämlich, der den Ball in der 58. Minute zum Entsetzen seiner Teamkollegen an Amir Saipi vorbei zur Entscheidung ins eigene Tor bugsierte. Zuvor hatte Boris Cespedes mit der letzten Aktion vor der Pause per Elfmeter zur schmeichelhaften Halbzeitführung für das Heimteam getroffen. Jenem Entscheid ging ein Meinungsumschwung von Schiedsrichterin Désirée Grundbacher voraus, die ihre gelbe Karte wegen Schwalbe gegen Yverdons Moussa Baradji nach VAR-Konsultation zurücknahm und stattdessen auf den Punkt zeigte. Ein bemerkenswerter Entscheid im ersten SL-Spiel der Geschichte, dass von einem komplett weiblichen Schiedsrichtergespann geleitet wurde. Zu feiern dürfte den Luganesi und speziell Trainer Croci-Torti darob aber nicht gewesen sein. Mit 18 Punkten aus zehn Spielen finden sich die ambitionierten Tessiner vorderhand nur noch auf Tabellenrang 4 wieder.

 

Zu früh geschlafen

Wer nicht bereit ist, den bestraft das Leben. Eine Weisheit, die nicht nur im Fussball begründet ist, dort zumindest gestern in Lausanne aber wieder einmal bestätigt wurde. Da konnte Winti-Trainer Ognjen Zaric mit seinem Doppelwechsel nach einer halben Stunde (Mühl und Burkart kamen für Schneider und Arnold) noch so für frischen Wind sorgen, die in der Startphase eingefangene Hypothek erwies sich als zu gross. 0:2 (aus Winterthurer Sicht) stand es im Stade de la Tuilière nämlich bereits nach 23 Minuten (Tore durch Alvyn Sanches und Alban Ajdini), auch ein 0:3 oder ein 0:4 wären möglich gewesen. Zwar steigerte sich der Tabellenletzte in der Viertelstunde vor der Pause erheblich, kam durch Di Giusto, Lukembila und Bajrami zu ausgezeichneten Chancen, am Ende stand die Null im zehnten Spiel der laufenden Saison aber bereits zum fünften Mal auf der falschen Seite. Für Lausanne (neu auf Rang 9 mit 11 Punkten) war der Erfolg im Sechspunktespiel ein erster kleiner Befreiungsschlag im Tabellenkeller, mit der Chance bereits am kommenden Samstag nachzudoppeln. Zu Gast in der Olympiastadt ist dann mit GC das zweite Zürcher Super-League-Kellerkind.

 

King Carlos

Nein, auf die Idee zu behaupten, Kevin Carlos hätte seit seinem Wechsel von Yverdon am Rheinknie grosse Stricke zerrissen, ist bis gestern Nachmittag niemand gekommen. Der 1,88m grosse und 98kg schwere Spanier war zwar da, hatte aber in den ersten vier Spielen für die Bebbi keinerlei Impact. Bis er gestern Nachmittag auf den FC St. Gallen traf und die Ostschweizer Hintermannschaft beim 2:1 mit zwei Toren und einem Kopfball an den Pfosten gehörig durch den Kakao zog. Vor allem aber zeigte der Mann, der Xherdan Shaqiri als einziger den Titel des bulligsten FCB-Cracks streitig machen könnte, dass er eine Antwort auf die Probleme im Basler Sturm sein könnte, die sich seit dem Abgang von Thierno Barry Ende August von Runde zu Runde stärker akzentuierten. Von den zum Saisonstart starken Benie Traoré und Albian Ajeti konnte das zuletzt nämlich nicht behauptet werden. Auf der Gegenseite verpassten es die Ostschweizer (neu Rang 6 mit 14 Punkten), die Basler im Direktduell auf Distanz zu halten. Nach dem guten Saisonstart konnte Grün-Weiss zuletzt aus fünf Spielen nur noch vier Punkte holen und hat zumindest vorübergehend den Anschluss an die Spitzenteams der Liga verloren. Das ist zwar nichts Neues in St. Gallen und aufgrund der zusätzlichen Belastung auf europäischer Ebene auch nicht unbedingt überraschend. Enttäuschend muss es für Klub und Fans aber dennoch sein.

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