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Aufgefallen: Die erste Cuprunde im Rückblick

Patrick

100 Jahre Schweizer Cup und mit Sicherheit mindestens genauso viele Geschichten, Überraschungen und Triumphe. Und während die Jubiläums-Ausgabe zum Auftakt sportlich noch keine grossen Stricke zerriss, lieferte das Duell Zug 94 vs. FC Zürich aus ganz anderen Gründen reichlich Gesprächsstoff.

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Viel Kampf, ein überlegener FCZ und ein zweckentfremdeter Regenschirm sorgten gestern In Zug für den Aufreger des Wochenendes © Keystone / SDA

Zweiklassengesellschaft

Wo Super League drauf steht, steckt (zumindest in diesem Jahr) auch Super League drin. Alle zwölf Vertreter der höchsten Schweizer Spielklasse erreichten die zweite Cuprunde, einige dabei mit etwas mehr, andere mit etwas weniger Mühe. So richtig zittern musste lediglich der FC Sion, doch der 13-fache Titelträger darf zumindest für sich in Anspruch nehmen, mit dem FC Delsberg aus der Promotion League den womöglich gefährlichsten Widersacher aus dem Weg geräumt zu haben. Auf ein Elfmeterschiessen hätten die Walliser aber wohl dennoch sehr gerne verzichtet. Am Ende zählte aber auch für den Aufsteiger einzig und alleine das Weiterkommen.

 

Ausgerechnet Xamax

22 Profiklubs standen an diesem Wochenende auf den Schweizer Fussballplätzen auf dem Prüfstein, auf der Strecke blieb am Ende nur ein einziger: Neuchâtel Xamax, dass  Promotionligist FC Biel im Lokalderby mit 1:2 unterlag. Somit wurde die ohnehin schon zwiespältige Cupgeschichte der Neuenburger um ein weiteres, wenig ruhmreiches Kapitel reicher. Fünfmal stand der aktuell von Uli Forte trainierte Traditionsklub nämlich bereits im Endspiel, den kurzen Weg nach Neuenburg fand die begehrte Sandoz-Trophäe bis jetzt aber noch nie. Am Samstag war es an Biels Malko Sartoretti, Xamax’ Cup-Kampagne 2024/2025 mit einem Doppelpack zum frühstmöglichen Zeitpunkt zu beenden.

 

Achtung - Fertig – Los!

Dass es im Schweizer Cup manchmal auch ganz schnell um die Träume und Hoffnungen der Aussenseiter geschehen sein kann, zeigte sich an diesem Wochenende deutlich. Für die Zweitligisten Printse-Nendaz (vs. YB), Subingen (vs. Basel) und Regensdorf (vs. GC) waren die ohnehin mageren Aussichten auf einen Coup bereits nach Sekunden maximal getrübt und bis zur Pause ging es nur noch um die Frage, ob sich die Unterklassigen mit oder ohne Erfolg gegen eine zweistellige Niederlage würden stemmen können. Am Ende gelang dies sowohl den Amateuren aus dem Wasseramt als auch den Zürcher Unterländern, während sich die Kollegen aus dem Wallis immerhin damit trösten konnten, gegen den amtierenden Schweizermeister (YB) zweistellig verloren zu haben.

 

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Derby auf dem Land und vor vollen Rängen: 3'170 Fans verfolgten in Regensdorf das Gastspiel von Rekord-Cupsieger GC

Cup-Balsam auf offene Wunden

Was wären der FC Aarau, GC, Stade Lausanne-Ouchy, der FC Wil, YB und Yverdon-Sport ohne den Schweizer Cup? Nun, sehr wahrscheinlich noch immer sieglos, gelang es diesen sechs Profiklubs im ersten Monat der neuen Spielzeit doch noch nicht, einen Ernstkampf für sich zu entscheiden. Gegnern wie der AC Taverne, Dardania Lausanne oder dem FC Suhr zum Dank, hat nun jeder Profiklub im Schweizer Fussball mindestens ein Erfolgserlebnis in seinem Beutel. Ob sich daraus auch gleich neuer Elan für den Rest der Saison ziehen lässt, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen müssen. Für den Moment haben es YB, GC und Co. lediglich geschafft, die Blutung mit einem Pflaster zu stillen.

 

Ungemütlich

Ungemütlich war am Sonntag in Zug lange Zeit die lokale Witterung, die kurzzeitig sogar die Durchführung des Spiels zwischen Zug 94 und dem FC Zürich gefährdete. Noch ungemütlicher dürften jedoch die kommenden Tage im Umfeld der Stadtzürcher werden, bei denen trotz ungefährdeter Qualifikation und Super-League-Tabellenführung offensichtlich ein paar Dinge im Argen liegen. Anders ist nicht zu erklären, was sich gestern Nachmittag in der Herti Allmend abspielte, wo FCZ-Trainer Ricardo Moniz einen seiner Schützling zum bereits dritten Mal in dieser Saison mit einer Auswechslung nur wenige Minuten nach der Einwechslung abstrafte. Dieses Mal traf es Stürmertalent Labinot Bajrami (19), der auf eine Coaching-Anweisung gemäss Informationen des Stadtklubs respektlos reagierte und dafür vom Niederländer nach 19 Minuten Spielzeit wieder vom Feld beordert wurde. Doch damit nicht genug: Der vor Ort anwesende Vater Bajramis reagierte auf die Massregelung seines Sohnes wenig vorbildlich mit dem Wurf eines Regenschirms in Richtung Moniz (erneut gemäss Angaben des FC Zürich). Der verfehlte zwar sein Ziel, richtete aber dennoch reichlich Schaden an. Vom 2:0 Erfolg der Stadtzürcher sprach nach der Partie auf alle Fälle niemand mehr...

 

Der Traum lebt weiter

Der Cup ist der Stoff,  aus dem die ganz grossen amateur-fussballerischen Träume sind. Und zumindest für drei «Davids» lebt der Traum vom ultimativen Coup noch mindestens eine Runde weiter. Le Locle Sports (vs Prishtina Bern), der FC Aemme (vs. Haute-Ajoie) und der FC Besa St. Gallen (gegen Chur 97) nutzten nämlich die Gunst der Stunde und setzten sich zum Auftakt gegen ihre Kontrahenten aus dem Amateurbereich durch. Nun erwartet die drei Zweitligisten zumindest in zwei Fällen das ersehnte Duell mit einem Super-Ligisten. Le Locle heisst zwischen dem 13. – 15. September im heimischen Terrain du Communal den FCZ willkommen, während beim FC Aemme Lausanne-Sport zu Gast sein wird. Und Besa St. Gallen? Den Ostschweizern winkt im Duell mit dem FC Biel aus der Promotion League die kleine Chance, sich mit einem Erfolg über den Xamax-Bezwinger sogar für die dritte Runde zu qualifizieren. Ausgetragen wird die Partie übrigens im altehrwürdigen Espenmoos.

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