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Aufgefallen: Die 7. Runde in der Super League im Rückblick

Patrick

Der erste Saisonsieg von Meister YB, ein neuer Negativrekord von Yverdon-Sport und ein punktegleiches Trio an der Tabellenspitze: Unser Rückblick auf das vergangene Wochenende in der Super League.

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Spektakuläres Duell in der Ostschweiz. Am Ende schwang der FCL obenaus. © Keystone / Christian Merz

Zu früh gefreut

Das kam dann doch eher unerwartet. Mit 2:3 siegte der FC Luzern am frühen Samstagabend beim FC St. Gallen und zumindest zur Halbzeitpause hätten wohl nur die kühnsten Optimisten mit einem Comeback des FCL gerechnet. Mit 0:2 lagen die Zentralschweizer nach Toren von Albert Valci (20.) und Willem Geubbels (31.) zu jenem Zeitpunkt nämlich im Hintertreffen und wenig deutete auf eine totale Kehrtwende hin. Doch die Ostschweizer hatten sich zu früh gefreut, mussten dem Gast aus Luzern bis zur 88. Minute drei Gegentore zugestehen (Thibault Klidje in 56., Kevin Spadanuda in 80. und Pius Dorn), ehe der Kybunpark in der Nachspielzeit doch noch einmal explodierte. Doch erneut jubelte Grün-Weiss verfrüht. Kevin Csoboth war zwar im Strafraum von Luzern-Kepper Loretz regelwidrig gestoppt worden, jedoch erst, nach dem der Ungare aus einer Abseitsposition in die Aktion gestartet war. So blieb es beim Luzerner Sieg, der insbesondere bei Trainer Mario Frick (50) zahlreiche Emotionen auslöste. Mit dem ersten Erfolg des Liechtensteiners auf St.Galler Platz beendete seine Mannschaft nicht nur eine über fünfjährige Durststrecke in der Ostschweiz, sondern rückte gleichzeitig auch auf den zweiten Tabellenrang vor.

 

(Ein)Standesgemäss

Kommt ein Spieler neu zu GC, ist eine Sache klar: Er trifft im ersten Pflichtspiel. So Young-jun Lee vor einem knappen Monat gegen Sion, so Sonny Kittel im Cup bei Thun und so jetzt auch Mathieu Choinière (23). Der kanadische Nationalspieler traf in der Anfangsphase der Partie gegen Servette per Kopf zum 1:0 und um ein Haar hätte auch YB-Leihgabe Noah Persson (26.) getroffen - doch der machte schliesslich auch sein bereits zweites Spiel für die Hoppers. Statt 2:0 stand es nach einer rekordverdächtigen, 58 Minuten langen ersten Halbzeit (der unspektakuläre Grund: Schiri Tobias Thies musst sich nach wenigen Minuten verletzt auswechseln lassen) plötzlich 1:2, denn Dereck Kutesa (34.) und Usman Simbakoli (45. + 11) nutzten die ihnen gewährten Freiheiten kaltblütig zu zwei Genfer Toren. In Halbzeit Zwei gelang GC erst durch Lee der Ausgleich (54.), ehe die bereits zuvor wirre Partie noch etwas wilder wurde, sehr zum Missfallen der Grenats. Erst wurde Mittelfeldakteur Gaël Ondua nach einem Recontre mit Giotto Morandi des Feldes verwiesen, dann untersagte Ersatz-Schiedsrichter Stefan Horisberger Servette’s Dereck Kutesa nach einem Laufduell mit Saulo Decarli den möglichen Elfmeter. So blieb es schlussendlich beim 2:2. Eine Punkteteilung, die keinem der beiden Teams so richtig weiterhilft.

 

Stimmungskiller

Eigentlich war alles angerichtet: 36'000 Zuschauer im Basler St. Jakob, Rückkehrer Xherdan Shaqiri zum ersten Mal in der Startelf und der FC Zürich zu Gast im Klassiker und Spitzenspiel. Nur dass der FCZ sogar keine Lust auf eine Partynacht im Joggeli hatte, sondern die guten Gefühle ganz allein für sich behalten wollte. Entsprechend abgeklärt gingen die Stadtzürcher zu Werk, trafen nach einem fehlgeleiteten Corner von FCB-Neuzugang Romario Baro in der 31. Minute zum 0:1 (Mounir Chouiar) und erledigten den Rest durch Juan José Perea (4. Saisontor) nach der Pause. Davor, dazwischen und danach zeigten sich die Basler bemüht, aber grösstenteils rat- und entsprechend harmlos. Statt der (zumindest) temporären Rückkehr auf den Leaderthron setzte es für die Bebbi die dritte durchschnittliche Partie hintereinander, während die Zürcher nach wochenlangen Diskussionen um Trainer Ricardo Moniz ein deutliches Ausrufezeichen setzten. Der Niederländer und seine Methoden mögen umstritten sein, seine Bilanz (acht Siege und zwei Unentschieden in elf Meisterschaftspartien seit dem April) ist es nicht. Neu grüsst der FCZ von der Tabellenspitze.

 

Keysonte_Walter Bierie_ Endlich wieder Jubel in Bern_JM und XX freuen sich über ersten Saisonerfolg
Endlich wieder Jubel bei YB: Der dreifache Torschütze Joël Monteiro und Alan Virginius (r.) freuen sich über den ersten Saisonsieg (Keystone / Walter Bieri)

Doppelpack zum Einundzwanzigsten

21 Spiele in Folge hat der FC Yverdon-Sport mittlerweile auswärts nicht mehr gewonnen - Super-League-Rekord. Auch gestern Sonntag stieg man sicher nur mit besten Vorsätzen ins Waadtländer Derby – und fand sich nach nurmehr zwei Minuten erneut auf der Verliererstrasse  wieder. Alvyn Sanches traf für die zuvor fünf Mal sieglosen Lausanner und doppelte in der 56. Minute zum 3:0 nach. Dazwischen sorgte Teddy Okou (20.) für die frühe Vorentscheidung und dafür, dass Yverdon-Trainer Alessandro Mangiarratti sich schon nach einer halben Stunde zu zwei Wechseln gezwungen sah (Baradi und Kacuri ersetzten Legowski und Lembikasa) – ohne ersichtlichen Erfolg. Um in der Fremde wieder einmal jubeln zu dürfen, müssen sich die Grün-Weissen künftig offensichtlich mehr einfallen lassen. Kleiner Trost: Tabellarisch blieb die Niederlage ohne schwerwiegende Konsequenzen. Im Tabellenkeller trennen die vier letztplatzierten Teams auch nach dem siebten Spieltag nur zwei Punkte.

 

Ein Spiel zu viel

20 Tore konnten die total über 86'000 Fans in den sechs Super-League-Stadien an diesem Wochenende bejubeln. Dumm nur, dass die 9'300 im Sittener Tourbillon davon kein einziges live miterleben durften. Denn mit der Partie zwischen dem FC Sion und dem FC Lugano ging zum zweiten Mal in dieser Saison ein Spiel 0:0 aus, dass das Publikum nur selten von den Sitzen gerissen haben dürfte. Zwar agierten beide Teams bemüht, aber schlussendlich offensiv nicht mit der letzten Konsequenz, weshalb am Ende aus mehreren vielversprechenden Situationen nicht nur kein Tor, sondern auch nur ein einziger Torschuss resultierte. So erfreuten sich die Walliser Zuschauer am (unauffälligen) Debüt von Neuzugang Anton Mirantschuk, während sich die Tessiner ihre offensive Harmlosigkeit immerhin damit erklären konnten, dass mit Renato Steffen und Kacper Przybylko (bislang drei Saisontore) zwei ihre wichtigsten Offensivkräfte nicht zur Verfügung standen. Tabellarisch veränderte die Punkteteilung ohnehin wenig. Sion rückte mit dem gewonnen Zähler auf Rang 5 vor (7/11), während Lugano mit neu 14 Punkten zum Spitzenduo Zürich/Luzern aufschloss.

 

Premier(en) League

Immerhin wieder einmal ein Treffer. Nach exakt 446 torlosen Winterthurer Minuten glich Laminot Bajrami gestern in der 47. Minute zum 1:1 gegen die Berner Young Boys aus und beendete so nicht nur eine fast fünf Spiele andauernde Durststrecke, sondern wurde in seinem ersten Meisterschaftseinsatz für den FCW auch gleich zum ersten Winterthurer-Torschützen ohne Nachnamen Di Giusto. Doch der Meister hatte darauf zum ersten Mal in dieser Saison eine noch bessere Antwort parat. Joël Monteiro hiess diese, im Angriff eine der Berner Entdeckungen der vergangenen Saison, in der aktuellen Spielzeit jedoch wie die gesamte Mannschaft unter den Erwartungen. Bis gestern. Da explodierte der gebürtige Portugiese zum Leidwesen vieler der 8'700 auf der Schützenwiese und erzielte den ersten Hattrick seiner Karriere. Zwischen Monteiros Toren (32., 49., und 85.) liess Silvère Ganvoula noch ein Viertes folgen, mehr als genug, um dem amtierenden Titelverteidiger exakt zwei Monate und einen Tag nach dem Saisonstart endlich den ersten Sieg zu bescheren. Auf Winterthurer Seite kam mit Ausnahme von Bajrami’s Ausgleich nämlich lange Zeit zu wenig, um die Gelb-Schwarzen ernsthaft in die Bedrouille zu bringen und um ernsthaft über zwei nicht unumstrittene Schiedsrichterentscheide in der Schlussphase zu lamentieren. Dank dem ersten Dreier der Saison verliess YB den Tabellenkeller und machte einen kleinen Sprung auf Rang 9. Die rote Laterne ist neu und zumindest für diese Woche in der Eulachstadt zu Hause.

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