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Aufgefallen: Der Rückrundenstart in der Credit Suisse Super League

Patrick

Fünf Wochen habe wir sie vermisst, die Credit Suisse Super League. Und dann geizt sie beim Comeback mit Toren (acht), wie noch nie in dieser Saison. Trotzdem gab es aus den sechs Stadien wieder Erstaunliches zu berichten.

Keystone_Anthony Anex_Enntäuschung für YB
Neues Jahr, noch kein neues Glück: Meister YB (hier Ganvoula) kam auch gegen Winterthur nur zu einem Punkt. © KEYSTONE / Anthony Anex

Unverhofft kommt oft

Letzter Tabellenplatz, zehn Spiele ohne Sieg und die Auswärtsspiele in Basel und Sion vor der Brust. So richtig gut war sie nicht, die Perspektive der Zürcher Grasshoppers vor dem letzten Spieltag in der Vorrunde. Fünf Wochen später interessiert das niemanden mehr. Ein 0:1 in Basel und jetzt am Samstag ein 0:1 in Sion (nach knapp 90-minütiger Unterzahl) und schon hat sich die Ausgangslage beim Rekordmeister deutlich verbessert. Einerseits tabellarisch (neu auf Rang 10), andererseits aber auch in Sachen Momentum, blieben die Hoppers gegen die Walliser doch auch im fünften Meisterschaftsspiel unter Trainer Tomas Oral ungeschlagen (neun Punkte). Gewiss, ein wenig Glück war dabei, so z.B. bei der alles andere als alltäglichen, doppelten Rettungsaktion von Dirk Abels auf der Linie, aber am Ende verdienten sich die Zürcher den wichtigen Dreier mit einer geschlossen Mannschaftsleistung und einem herrlichen Tor des eingewechselten Tomas Veron Lupi (64.). Für den FC Sion war die Niederlage nach dem starken Schlussspurt im Dezember (drei Spiele / neun Punkte) ein ärgerlicher Dämpfer, umso mehr, als sie gegen nur zehn Grasshoppers und trotz 74% Ballbesitz zustande kam. Richtig zwingend war die Equipe von Trainer Didier Tholot aber zu selten. So werden die Top 6 für den Aufsteiger (19 Spiele / 26 Punkte) nur schwer noch zu erreichen sein. 

 

Captain Kapino

So hatte sich Neo-Trainer Giorgio Contini seinen YB-Einstand nicht vorgestellt. Trotz drückender Überlegenheit, 65% Ballbesitz und 7:2 Torschüssen kamen die Berner bei der Contini-Premiere gegen Tabellenschlusslicht Winterthur nicht über ein 0:0 hinaus. Der Grund: Winti-Keeper Stefanos Kapino erwischte nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit einen Sahnetag und rettete den Eulachstädtern gegen Males, Benito, Lakomy und Colley gleich mehrfach den zwar glücklichen, aber solidarisch erkämpften Punkt. Ein Remis, dass ganz nach dem Geschmack des zweiten Debütanten des Abends gewesen sein dürfte. Winti-Coach Uli Forte schaffte es jedenfalls auf Anhieb, der in der Vorrunde 40 Mal bezwungen Winterthurer Hintermannschaft mehr Stabilität und Struktur zu verpassen. Natürlich hätten die Young Boys die Partie dennoch zu ihren Gunsten zu entscheiden können, doch Captain Kapino hatte an diesem Abend andere Pläne. Mit dem 1:1 verpasste der Titelverteidiger jedenfalls eine grosse Gelegenheit, um näher an die Top 6 heranzurücken, während sich der Wert des einen Zählers für den FCW möglicherweise erst später in dieser Saison richtig einschätzen lassen wird. Vorderhand stärkt der Auftritt zumindest die Winterthurer Moral, wenn auch nicht die unmittelbare tabellarische Situation (neu drei Punkte Rückstand auf Rang 11).

 

Vorhersehbar

Hatten Sie etwas anderes erwartet? Mit dem Servette FC und dem FC St. Gallen trafen am späten Samstagabend zwei Kontrahenten aufeinander, die in ihren letzten kombiniert 18 Spielen zehnmal Unentschieden spielten, dabei nur drei Partien gewannen und auch beim jüngsten Direktduell Anfang Oktober im Kybunpark die Punkte teilten. Die scheinbar logische Folge: Ein 1:1 im Duell zwischen dem Tabellen-5. aus der Romandie und den Grün-Weissen aus der Ostschweiz (Rang 7), wobei in dieser Partei gut und gern fünf oder sechs Tore hätten fallen können. Denn an Chancen mangelte es weder den St. Gallern (Bastien Thoma, Chadrac Akolo) noch den Grenats, die insbesondere in der zweiten Hälfte (Severin, Stevanovic, Ouattara) die Partie zu ihren Gunsten hätten entscheiden können. Doch am Ende blieb es bei den Toren von Willem Geubbels (47.) und Steve Rouiller (70.), die ihre Farben zum Rückrundenauftakt wenigstens je einmal jubeln liessen. Damit dürften die Gäste trotz Verbleib unter dem Strich (mit 27 Punkten) besser leben als die Servettiens, die an der erweiterten Tabellenspitze eine weitere Chance verpassten, um Boden gut zu machen. 

 

Keystone_Samuel Golay_Kein Vorbeikommen_Lugano und Basel trennen sich in SK 2zu2
Kein Vorbeikommen im Spitzenkampf: Lugano (in Schwarz) und Basel trennen sich 2:2 (Keystone / Samuel Golay)

Ende gut, alles gut

Ein Spiel, das kaum jemanden der knapp 12'000 Fans im Letzigrund von den Sitzen riss? Egal. Eine Zürcher Südkurve, die Neuzugang Steven Zuber seine GC-Vergangenheit (noch) spüren liess? Geschenkt. Und zwei langjährige, aber abwanderungswillige FCZ-Abwehrrecken, die das Geschehen während 90 Minuten von der Tribüne (Nikola Katic), bzw. von der Bank aus mitverfolgten (Mirlind Kryeziu)? Zu erwarten. Hauptsache, der FC Zürich erfüllte mit dem späten 1:0 gegen Yverdon-Sport (Cheveyo Tsawa, 87.) die Vorgabe von Präsident Canepa. «Ein Sieg ist Pflicht», erklärte der Boss in der Halbzeitpause und sollte damit schlussendlich Recht behalten. Mit dem ersten Vollerfolg nach sechs Runden stärkten die Stadtzürcher nicht nur ihre Position in den Top 6 (neu vier Punkte vor St. Gallen auf Rang 7), sondern sorgten gemeinsam mit den Ergebnissen der Konkurrenz für einen noch grösseren Zusammenschluss an der Tabellenspitze. Neu sind die ersten Sechs der SL-Tabelle nur noch durch zwei Punkte voneinander getrennt.  Von einer solchen Ausgangslage nur träumen kann derzeit der Yverdon-Sport FC. Seit mittlerweile neun Spielen warten die Waadtländer auf einen Dreier und haben in dieser Phase ganze zwei Punkte gesammelt. Logische Konsequenz: In der Tabelle findet sich die Mannschaft von Neo-Coach Paolo Tramezzani mittlerweile nur noch auf Rang 11 (19/17) wieder. Einen Zähler hinter GC, deren drei vor Winterthur.

 

Zukunftsorientiert

Zumindest dieses Ziel, haben Lausanne und Luzern gestern Sonntagnachmittag erreicht: Zum Auftakt in die SL-Rückrunde schossen sich die beiden Tabellennachbarn für den weiteren Saisonverlauf so richtig warm. Das galt insbesondere für die heimischen Lausannoise, die ihr offensives Heil nicht weniger als 14 Mal im Abschluss suchten, in Pascal Loretz aber stets ihren Meister fanden, inkl. den «big saves» gegen Antoine Bernede in der Anfangs- und vs. Noë Dussene in der Schlussphase. Auf der anderen Seite taten die Zentralschweizer zwar deutlich weniger fürs Spiel, blieben durch Thibault Klidjé und Donat Rrudhani aber stets gefährlich. Gleich mehrfach bot das Duo LS-Keeper Karlo Letica die Gelegenheit, sich auszuzeichnen, was der zuweilen etwas unterschätzte Kroate in der Folge auch gerne tat. So blieb es nach 90 Minuten schliesslich beim 0:0, dem ersten torlosen Spiel von Lausanne und Luzern in der laufenden Kampagne und der verpassten Chance, mit einem Sieg gar die Tabellenspitze zu übernehmen. Aber vielleicht ist das mit einem Blick auf die nächsten Spiele der beiden Teams auch gar nicht so schlecht: Die letzten elf Super-League-Leader konnten ihre darauffolgenden Partien nämlich allesamt nicht für sich entscheiden.

 

Achtung, fertig, los

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss, zumindest an diesem 19. Spieltag der Credit Suisse Super League. Denn was Tabellenführer Lugano (19/32) und der erste Verfolger aus Basel (19/31) den knapp 4'900 Fans im Bauprovisorium Cornaredo gestern Nachmittag boten, durfte sich sehen lassen. Von der ersten Minute an suchten beiden Mannschaften den Weg nach vorne und prägten so eine Partie, in der das Geschehen eigentlich während den gesamten 90 Minuten hin und her wogte. Erst mit Vorteilen und dem Führungstor (Kevin Carlos, 24.) für die Bebbi, dann mit einer plötzlichen Wende und dem 1:1 (Anto Grgic, 46.) der Bianconeri unmittelbar vor der Pause. Die Tessiner verdienten sich den Ausgleich quasi im Anschluss mit einem über weite Strecken dominanten Auftritt in Hälfte zwei, der dann auch prompt im 2:1 (Albian Hajdari, 53.) gipfelte. Doch das finale Wort hatten noch einmal die Gäste, die erst durch ein Penalty-Tor von Xherdan Shaqiri doch noch zum Ausgleich kamen (87.), ehe sie ziemlich viel Glück beanspruchten. Denn beim Zweikampf zwischen FCB-Verteidiger Adrian Barisic und Lugano-Angreifer Mahmoud Belhadj (89.) hätte wohl so manch anderer Schiedsrichter ein drittes Mal in dieser Partie auf den Punkt gezeigt. So aber blieb es bei der Punkteteilung, die vor allem eines garantiert: Weiterhin viel Spannung im noch enger gewordenen Meisterrennen.

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