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Aufgefallen: Der 31. Spieltag in der Credit Suisse Super League

Patrick

Zuletzt zog man dieses Fazit vor mehr als zehn Jahren: Der FC Basel und der Grasshopper Club Zürich sind die grossen Sieger des jüngsten Fussball-Wochenendes. Die beiden einzigen Zweisterne-Teams des Landes punkteten dreifach, währen der Rest der Liga gefühlt alle Federn liessen. Unser Rückblick.

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Drei Spiele, drei Siege, neun Punkte: Der FC Basel ist der grosse Sieger der englischen Woche © Keystone / Georgios Kefalas

Magere Kost

Nein, dieses  Spiel dürfte den 8'700 Zuschauer:innen auf der Schützenwiese wohl kaum nachhaltig positiv in Erinnerung bleiben. Ganz sicher niemandem im Lager des Stadtklubs (31/47), der mit der Punkteteilung im Kantonsderby zum zweiten Mal in dieser Woche die Chance verpasste, einen grossen Schritt in Richtung Qualifikation für die Championship Group zu machen. Zwei Runden vor dem Tabellen-Split beträgt der Vorsprung auf das siebtplatzierte Lausanne plötzlich nur noch drei Punkte, was angesichts der noch bevorstehenden Partien gegen Basel und YB eigentlich nur eine Sache garantiert: Spannung. Auf der anderen Seite schafften es die Eulachstädter (31/24) erst zum zweiten Mal in dieser Saison, im Spiel nach einem Sieg ebenfalls zu punkten. Dumm nur, dass auch der dritte Zürcher SL-Klub an diesem Wochenende wieder einmal positive Schlagzeilen lieferte. Zwei Wochen vor dem Direktduell mit GC beträgt der Rückstand auf die Hoppers sechs Punkte.

 

Mit Verspätung

95 Minuten lang schien sie auf zu gehen, die Rechnung des FC Sion. So lange nämlich wehrten sich die Walliser erfolgreich gegen die Angriffe der Lausanneois, mussten dabei zwar 15 Waadtländer Eckbälle über sich ergehen lassen, liessen im Endeffekt aber wenig Zwingendes zu. Das änderte sich erst tief in der Nachspielzeit, als Fousseni Diabaté (96.) dem Heimteam doch noch die drei so wichtigen Punkte sicherte. Zwei Minuten später, sorgte Teamkollege Teddy Okou für die endgültige Entscheidung und auch dafür, dass die vor einer Woche schon fast totgesagten Olympiastädter (Rang 7 mit 44 Punkten) nun doch wieder von einem Platz in den Top 6 träumen können. Auf der anderen Seite dürften sich die Sittener doppelt ärgern. Einerseits weil sie zum zweiten Mal in dieser Woche die Chance verpassten, sich vorzeitig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden. Andererseits weil die Partie nur deshalb so lange dauerte, weil die eigenen Fans mit Pyrotechnik dafür gesorgt hatten, dass das Spiel in der zweiten Hälfte mehrere Minuten unterbrochen werden musste. Immerhin: Auch sieben Spiele vor dem Saisonende verfügen die Walliser mit 35 Punkten noch über ein Polster von fünf Punkten auf den Barrageplatz.

 

Big Shift

Im Eishockey ist er bestens bekannt. Dieser (Schlüssel)Moment, in dem du nach einem geschossenen Tor aufs Eis zurückkehrst, ausgestattet mit einer extra Portion Fokus und Intensität, um den soeben herausgespielten Vorteil nicht umgehend wieder Preis zugeben. Im Fussball – oder zumindest in der Super League – scheint sich diese Weisheit im übertragenen Sinn noch nicht wirklich herumgesprochen zu haben. Denn nahezu jedes Mal, wenn ein Schweizer Spitzenteam nach einem grossen Sieg das nächste Mal wieder auf den Rasen tritt, folgt prompt der Rückschlag. So geschehen bei Lugano, bei Servette, bei Basel – und nun auch bei den Berner Young Boys. Nach dem Auswärtssieg in Genf unter der Woche zum ersten Mal in dieser Spielzeit wieder so richtig Teil der Spitzengruppe, liess der Titelverteidiger im Heimspiel gegen Yverdon (1:1) prompt Punkte liegen. Wobei es für Gelb-Schwarz (Rang 3 mit 50 Punkten) auch noch schlimmer hätte kommen können. Den zum einen vergaben die kecken Waadtländer (31/33)  alleine in der 2. Hälfte drei hundertprozentige Torchancen. Zum anderen schlug die Konkurrenz nur in Basel wirklich Profit vom Berner Fehltritt. Aber vielleicht sollte man aus YB-Sicht auch einfach nur das Positive am gewonnenen Punkt hervorstreichen. Christian Fassnacht traf schon wieder und hat YB mit seine fünf Toren in den letzten vier Spielen zehn Punkte gesichert.

 

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Mit letztem Einsatz auf den letzten Drücker: Lausanne-Sport (in weiss) besiegte Sion spät und darf weiter auf die Top 6 hoffen (Keystone / Jean-Christophe Bott)

Ein Tor hier, ein Tor da

Vergangenen Samstag war die Welt in Genf noch in Ordnung. Soeben hatte man den FC Lugano im Tessin mit 1:0 besiegt, nicht unbedingt zwingend, aber mit der notwendigen Kaltblütigkeit. Plus: Wichtig waren die drei Punkte insbesonders, weil sie den Grenats die Möglichkeit eröffneten, sich mit weiteren Zählern gegen YB und St. Gallen ganz oben in der Tabelle zu zementieren. Eine Woche und zwei 0:1 Niederlagen später muss man konstatieren: Gelegenheit verpasst. Und das auch, weil die Genfer im Gegensatz zur Vorwoche die Effizienz vermissen liessen. Insbesondere gegen YB, aber auch gestern in St. Gallen, als die Servettiens in der ersten halben Stunde ihre Gelegenheiten verpassten (Dereck Kutesa), dem Spiel eine andere Richtung zu geben. Im Anschluss waren es die Ostschweizer, die das Zepter übernahmen, zu Chancen kamen (Willem Geubbels) und schliesslich nach der Pause durch Lukas Daschner (48.) das Tor des Tages erzielten. Das genügte dem FCSG (31/43), um den Traum von der Championship Group zumindest für eine weitere Woche am Leben zu halten. Servette auf der anderen Seite muss sich am Ende einer verpatzten Woche am einzigen positiven Aspekt festhalten: Trotz zwei Nullern sind die Romands (51 Punkte) unverändert auf Rang zwei zu finden.

 

Ausgerechnet

Nein, zu behaupten Adama Bojang gehöre bei den leidgeprüften Fans der Grasshoppers zu den Lieblingen, würde der Wahrheit ziemlich ungerecht werden. Zu oft schon hat die erst 20-Jährige Leihgabe von Stade Reims die Hoffnungen und Erwartungen der Hoppers enttäuscht, gepasst anstatt zu schiessen, geschossen anstatt zu passen. Doch gestern zeigte der einfache gambische Internationale, warum man ihn eigentlich nach Zürich geholt hat. Mi den Saisontoren Nr, 4, 5 und 6 schoss er die Gäste aus der Zentralschweiz fast schon im Alleingang ab, tatkräftig unterstützt von einer indisponierten Luzerner Hintermannschaft sowie seinen Teamkollegen Nestory Irankunda und Tomas Veron Lupi. Da blieb am Schluss auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Pius Dorn (54.) nicht viel mehr als eine Randnotiz an einem Nachmittag, der für den Rekordmeister (31/30) grosse Bedeutung hatte. Zum einen, weil man mit dem ersten Sieg seit fünf Spielen Winterthur (24 Punkte) auf Distanz halten konnte. Zum anderen, weil man dank den drei Punkten auch Yverdon (33 Punkte) und Sion (35 Zähler) deutlich näher rückte. Den FCL (31/48), hingegen, könnte der gebrauchte Nachmittag im Letzi noch teuer zu stehen kommen. Anstatt neu von Rang 2 zu grüssen, müssen die Zentralschweizer am kommenden Wochenende erst einmal die Qualifikation zur Championship Group eintüten.

 

Favoritenrolle

Jetzt ist sie definitiv in Basel angekommen. Vielleicht wurde sie in den letzten zehn Tagen sogar bewusst ans Rheinknie gesprochen, Fakt ist auf alle Fälle: Nach dem gestrigen 2:0 gegen den FC Lugano führt im Kampf um den Meistertitel definitiv kein Weg mehr am FC Basel (31/55) vorbei. Nicht nach dem dritten Erfolg dieser englischen Woche und nicht nach den zum Teil überraschenden Punktverlusten der Konkurrenz von B wie Bern bis Z wie Zürich. Denn als gefühlt erster Spitzenreiter seit Jahren führen die Bebbi die Super-League-Tabelle mit vier Punkten Vorsprung an und haben sich damit in eine Ausgangslage manövriert, die Tabellenführer in der Schweiz eigentlich schon gar nicht mehr kennen. Zu verdanken haben sie das Xherdan Shaqiri (64.) und Joker Marin Soticek 83.), die mit ihren beiden Treffern einen vorab in der ersten Hälfte ausgeglichenen Spitzenkampf auf die Basler Seite zogen. Für Kontrahent Lugano könnte die Niederlage hingegen vorentscheidenden Charakter haben. Mit sieben Punkten Rückstand sieben Runden vor Schluss kann es für die Bianconeri (Rang 4 mit 48 Punkten) vorerst nur noch darum gehen, in den nächsten beiden Direktduellen mit St. Gallen (43 Punkte) und Lausanne (44 Punkte) möglichst schnell die Qualifikation für die Championship Group klarzumachen, um sich im Anschluss noch einmal nach vorne orientieren zu können.

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