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Analysen Fussball

Aufgefallen: Der 26. Spieltag in der Credit Suisse Super League

Patrick

Ein Hoch in Winti. Ein Tief in Lugano. Ein weiteres Sittener Eigentor und eine Berner Rasenallergie, die in erster Linie bei Gegnern im Abstiegskampf für Glücksgefühle sorgt. Unser Rückblick auf das Fussball-Wochenende in der höchsten Schweizer Spielklasse.

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Ein seltenes Bild: GC jubelt zum ersten Mal seit dem August 2024 wieder über einen Heimsieg © Keystone / Michael Buholzer

Missverständnis

Vielleicht ist das Ganze auch einfach nur ein grosses Missverständnis. Auf alle Fälle dürften sich Sions Taktiksitzungen in dieser Woche wieder einmal mit gänzlich Grundsätzlichem befassen. Denn nach dem wunderbaren Eigentor beim 1:2 in Luzern vor Wochenfrist, nahmen die Walliser die Zügel auch beim Gastspiel in Basel gleich selbst in die Hand. Kreshnik Hajrizi hiess der Unglücksrabe letzten Sonntag, dieses Mal übernahm Rückkehrer Benjamin Kololli die Rolle des Eigentorschützen. Mit einem ebenso schwierigen wie wunderbaren Kopfball ins eigene Netz brachte er seine Farben früh (17.) auf die Verliererstrasse, welche Xherdan Shaqiris nicht minder merkwürdiges 2:0 wenig später (25.) in eine Sackgasse umfunktionierte. Der Rest war ein Basler Schaulaufen, zwar ohne zu glänzen, aber stets mit der notwendigen Spielkontrolle. Mit dem Sieg gab der FCB (26/45) die Pace im Meisterrennen fürs Erste vor und feierte gleichzeitig den ersten Dreier in den letzten vier Partien. Auf der anderen Seite gingen die Sittener im achten Spiel der Rückrunde bereits zum sechsten Mal als Verlierer vom Platz. So könnte es für den Aufsteiger (26/30) trotz aktuell noch fünf Punkten Vorsprung auf den Barrageplatz auch im Kampf um den Ligaerhalt noch einmal eng werden.

 

Ostschweizermeister

20 Punkte hat der FC Winterthur seit Samstagabend auf seinem Konto. Eine Bilanz, die nach 26 Runden trotz aktuell aufsteigender Tendenz nur zu Rang 12 in der Super League gereicht, und dennoch zumindest für einen Titel gut ist:  Den des inoffiziellen Ostschweizer Meisters. Denn auch im dritten Saison-Duell mit dem FC St. Gallen behielt der FCW das bessere Ende für sich und holte sich nach dem 1:0 zum Saisonstart, dem 2:2 im Kybunpark im Oktober und dem auch in dieser Höhe verdienten 4:0 vom Samstag (Torschützen Christian Gomis, Luca Zuffi, Basil Stillhart und Nishan Burkart) bereits die Punkte Nr. 5, 6 und  7 in den Duellen mit dem grün-weissen Rivalen. Dieser zeigte sich auch im zweiten Duell mit einem Abstiegskandidaten innerhalb von zwei Wochen nicht auf der Höhe, musste schlussendlich nach Yverdon auch den Eulachstädtern die drei Punkte überlassen. Dank denen befinden sich die Winterthurer plötzlich so etwas wie im positiven Flow mit der Aussicht, der Konkrurrenz kommendes Wochenende im Direktduell in Yverdon sogar noch näher auf die Pelle zu rücken. Auf der anderen Seite verpassten die St. Galler (26/36) abermals eine günstige Möglichkeit, um im Strichkampf dringend benötigte Punkte einzufahren. Vor dem Heimspiel gegen GC trennen den FCSG zwei Konkurrenten und ein Punkt von einem Platz in den Top 6.

 

Mit Hand und Fuss

Eigentlich war alles angerichtet: Über 10'000 Fans, zwei spielstarke Mannschaften und dann entscheidet ein (gerechtfertigter) Handelfmeter nach 14 Minuten eine ansonsten über weite Strecken ereignisarme Partie. Pereira Varela hatte geschossen, Lausannes Marvin Senaya mit dem Arm abgewehrt und den darauffolgenden Penalty versenkte Routinier Miroslav Stevanovic souverän zum siegbringenden 0:1 im Waadtländer Kasten. Im Anschluss spielte sich das Geschehen abwechslungsweise zwischen den Strafräumen und den Rängen ab, wo die Freude an Pyrotechnik Hochkonjunktur genoss. Den Grenats konnte das trotzdem Recht sein, etablieren sie sich doch mit dem vierten Vollerfolg in Serie auf Augenhöhe mit dem FC Basel an der Tabellenspitze (26/45). Lausanne, hingegen, musste nach der dritten Niederlage der Rückrunde (bei nur einem Sieg) abreissen lassen, hat mit 37 Punkten und auf Rang 6  aber unverändert realistische Chancen, sich für die Championship Group zu qualifizieren.

 

Keystone_Pablo Gianinazzi_Entätuschte Luganesi-jubeldne Gegner_Plötzlich drohem dem FC Lugano die Felle davon zu schwimmen
Enttäuschte Luganesi, jubelnde Zürcher: Plötzlich drohen den Tessinern die Felle davon zu schwimmen (Keystone / Pablo Gianinazzi)

Zu viel des Guten

Jetzt hat es auch den FC Lugano erwischt. 25 Spieltage lang wehrten sich die Bianconeri erfolgreich dagegen, in der ausgeglichensten SL-Saison aller Zeiten zwei Spiele in Folge zu verlieren, ehe der FC Zürich dieser Serie gestern Sonntag ein Ende bereitete. Gleich mit 0:3 gingen die Tessiner unter und beendeten damit eine für sie möglicherweise noch verhängnisvolle Woche: späte Niederlage in Bern, überraschende Niederlage in Biel und schliesslich eine krachende Ohrfeige gegen den zuletzt nur selten überzeugenden Stadtklub. Grosse Figur bei jenem war Steven Zuber, der den FCZ erst in der 24. Minute in Führung brachte und die Partie schliesslich mit seinem zweiten Streich (87.) endgültig entschied. Dazwischen profitierte Janoah Markelo kurz nach der Pause vom einem kapitalen Fehlzuspiel Ousmane Doumbias (50.). Dieser leistete sich bereits vor Zubers 0:1 einen folgeschweren Patzer und wurde somit zu etwas wie der Symbolfigur für einen gebrauchten Tessiner Nachmittag, der ohne die gesperrten Mattia Croci-Torti und Renato Steffen sowie die angeschlagen Antonios Papadopoulos und Anto Grgic von Anfang an unter keinem guten Stern stand. Ihren Platz in der absoluten Spitzengruppe sind die Tessiner (Rang 4 mit 26/42) erstmal los, während Zürich (5.) plötzlich wieder von der Championship Group und mehr träumen kann. Mit 39 Punkten ist Rang 3 fast so nah wie Platz 8.

 

Doppelschlag

In neun von zehn Fällen wäre das die Entscheidung gewesen: Luzerns Kevin Spadanuda trat in der 76. Minute zum Elfer für den FCL an – und scheiterte an Yverdon-Keeper Paul Bernardoni. Anstatt dem wichtigen 1:2 der nächste Rückschlag an einem Nachmittag, an dem die Zentralschweizer eigentlich nie richtig in die Partie fanden. Stattdessen waren es die gewohnt unangenehm auftretenden Waadtländer, die dank Toren von Marley Ake (49.) und Moussa Baradji (63.) schnurstracks auf die nächsten drei Punkte im Abstiegskampf zusteuerten. Doch dann geschah erstaunliches. Der erst in der 73. Minute eingewechselte Jason Gnapka langte in der 88. Minute zum zweiten Mal elfmeterwürdig hin, Sinan Karweina machte es in der Folge besser als Kollege Spadanuda und noch einmal 75 Sekunden später köpfte Aleksandar Stankovic den Ball zum nicht mehr für möglich gehaltenen 2:2 Ausgleich in die Maschen. Ein Nackenschlag für Yverdon (26/25), dass so nicht nur zwei Punkte, sondern auch Rang 10 in der Tabelle verlor. Auf der anderen Seite blieben die Luzerner (26/43) dank dem Remis auf Tuchfühlung mit dem Spitzenduo aus Basel und Genf und können kommenden Sonntag mit einem Heimsieg gegen die Bebbi sogar die Tabellenspitze übernehmen. Auf erneutes Last-Minute-Glück sollten sie sich dann aber besser nicht verlassen.

 

Keine Tore, keine Punkte

Das hätten zu Saisonbeginn so nur die Allerwenigsten für möglich gehalten. Zum dritten Mal traf Schweizermeister YB gestern Sonntag auf den Grasshopper Club Zürich, zum dritten Mal setzte es für die Berner eine herbe Enttäuschung ab. Dabei können sich die Young Boys aussuchen, welche der folgenden Statistiken ihre Zürcher Misere am besten widerspiegelt. Ist es die Tatsache, dass Gelb-Schwarz den taumelnden Rekordmeister in drei Spielen noch nicht einmal hat bezwingen können? Oder steht doch der Fakt, dass YB zwei der drei Saisonduelle sogar verlor, im Vordergrund? Nein, am meisten muss den Bernern und ihrem Anhang zu denken geben, dass sie es auch nach 270 Minuten Fussball gegen den GCZ nicht geschafft haben, auch nur einmal ein Tor zu erzielen. Denn dieses fiel auch gestern auf Seiten der Hoppers, als Sony Kittel mit seinem Schuss aus kurzer Distanz nicht nur das erste SL-Tor seiner Karriere erzielte (50.), sondern GC (26/26) damit auch drei enorm wertvolle Punkte bescherte. Neu grüssen die Zürcher wieder von Rang 10 und konnten die Distanz auf das am Samstag ebenfalls siegreiche Winterthurer wahren. Auf der anderen Seite hat sich an der Ausgangslage der Berner dank der strauchelnden Konkurrenz nicht allzu viel verändert. Noch immer gehört der Titelverteidiger (26/37) zu jenen Teams, die sich in erster Linie mit dem Erreichen der Championship Group beschäftigen müssen.

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