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Aufgefallen: Der 16. Spieltag in der Credit Suisse Super League

Patrick

Fünf Teams, getrennt durch drei mickrige Punkte. Die SL-Tabellenspitze präsentiert sich aktuell ausgeglichen, wie schon lange nicht mehr. Und da sind ja auch noch Lausanne und sogar YB. Sicher ist einzig: Von Winti und GC ist so schnell kein mirakulöses Comeback zu erwarten.

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Zu schnell, zu oft und zu erfolgreich: Servette Genf (l.) war dem FC Lugano gestern in allen Belangen überlegen © Keystone / Salvatore Di Nolfi

Torlos Carlos  

Zugegeben, ein hartes Urteil. Doch in einem munteren Spiel zwischen Basel und Lausanne, mit Chancen auf beiden Seiten und zwei aberkannten Toren, war es schliesslich doch der FCB-Goalgetter, der für einmal den Sieg nicht eintüten konnte. Denn mit seinen vergebenen Chancen in der 18. und 25. Minute hätte Kevin Carlos den Spitzenkampf früh in vorentscheidende Bahnen lenken können, nachdem Marin Soticek die Basler bereits in der 14. Minute in Führung geschossen hatte. Tat er aber nicht und so waren es mit zunehmender Spieldauer die Lausannois, die im Joggeli das Spieldiktat übernahmen. 7:2 zugunsten der Gäste lautet bis zum Spielende die Torschuss-Statistik, die sich für ihre Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit um ein Haar sogar noch mit dem Siegtreffer belohnt hätten. Doch Alvyn Sanches stand beim vermeintlichen 1:2 vermutlich um Millimeter im Abseits, weshalb Teddy Okous Ausgleich (55.) schlussendlich der einzig zählbare Ertrag der Waadtländer blieb. Für die beiden formstärksten Teams der letzten Wochen gilt dennoch unverändert: In dieser Saison ist für sowohl für Basel (Rang 1 mit 29 Punkten) als auch für Lausanne (Rang 6 mit 24 Punkten) vieles möglich.

 

Mund abputzen

So tun das Spitzenteams für gewöhnlich. Bei irgendeinem Aussenseiter (in diesem Fall Yverdon) und in wenig stimulierender Atmosphäre eine absolut durchschnittliche Leistung hinlegen – und trotzdem einigermassen souverän und mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten. Nun ist der FC Luzern Ausgabe 24/25 nicht unbedingt ein Spitzenteam (Rang 5 mit 26 Punkten), den ersten Sieg in Yverdon seit dem Aufstieg der Waadtländer vor eineinhalb Jahren nahmen Mario Fricks Männer aber dennoch sehr gerne mit in die Zentralschweiz zurück. Goldener Torschütze in einer ereignisarmen Partie war Donat Rrudhani, der in der 55. Minute vom Punkt traf. Viel mehr passierte vor und nach dem Treffer nicht, mal abgesehen vom Hochkaräter, den Luzerns Tibhault Klidjé in der ersten Hälfte aus drei Metern nicht an Paul Bernardoni vorbeibrachte. Dem FCL konnte das schlussendlich egal sein, während in Yverdon ein Mythos so langsam zu zerbröckeln beginnt. Nach drei Heimniederlagen in Folge finden sich die Waadtländer (16 Punkte) mittlerweile nur noch auf Rang 10 wieder. Vier Punkte vor den Abstiegs- und -Relegationsrängen.

 

Will nicht? Kann nicht!

Nehmen wir das Positive vorneweg: Auch nach 16 Runden steht der FC Zürich unter den Top 4 der SL-Tabelle, während GC-Trainer Tomas Oral auch nach zwei Spielen noch ungeschlagen ist. Einem detaillierteren Blick auf die beiden Stadtzürcher Klubs hält dieses Fazit aber nicht stand, liess ihre Darbietung am Samstagabend doch Einiges zu wünschen übrig. Da war auf der einen Seite der FCZ, bereits nach knapp 40 Sekunden in Führung (Mounir Chouiar) liegend, im Anschluss aber dermassen gastfreundlich, dass man dem Stadtrivalen bis zur Pause nicht nur den Ausgleich (Tsiy Ndenge in der 41.), sondern gleich auch noch einen personellen Vorteil (Gelb-Rot gegen Umeh Emmanuel in 45.) ermöglichte. Auf der anderen Seite wusste der Rekordmeister so gar nichts mit der Überzahl anzufangen, und kam während der gesamten zweiten Halbzeit zu keiner einzigen zwingenden Torchance. 1:1 hiess es deshalb nach 90 Minuten, wodurch die Hoppers abermals eine gute Gelegenheit verpassten, im Tabellenkeller etwas mehr Mumm und Selbstvertrauen zu tanken. Die nächste Chance dazu folgt bereits am Dienstag, notabene an gleicher Stelle und gegen den gleichen Gegner. Nach der heutigen Darbietung der beiden Klubs klingt das für Freunde von packendem Fussball aber fast schon wie eine Drohung.

 

Keystone Allessandro Della Valle_Vom Better zum König in fünf Tagen_YB hat nach Seig über SG wiedr Grund zur Zuversicht
Vom Bettler zum König in fünf Tagen: YB um Cedric Itten (Mitte) hat nach dem Sieg über St. Gallen wieder Grund zur Zuversicht (Keystone / Alessandro Della Valle)

Immer dieser Schmied

Joël Schmied und der FC Winterthur – zumindest in dieser Spielzeit bislang eine einseitige Liebesbeziehung. Schliesslich sind die beiden Duelle zwischen Schmieds FC Sion und den Eulachstädtern bislang die einzigen beiden Spiele, in denen der 26-jährige Innenverteidiger und Captain zur Abwechslung einmal über eigene Treffer jubeln konnte. So geschehen am 10. August im Tourbillon und abermals gestern auf der Schützenwiese, wo der gebürtige Berner mit dem 3:1 in der 67. Minute die Partie entschied. Zuvor waren seine Walliser Kollegen über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft gewesen und waren durch Ilyas Chouaref (18.) und Théo Berdayes zweimal in Führung gegangen. Auf der anderen Seite durfte der FCW nach Granit Lekajs Elfmetertor (55.) wenigstens kurz auf Punkte hoffen. Für den Winterthurer Captain blieb sein erster Saisontreffer jedoch der einzige Höhepunkt in einem Spiel, in dem er bei allen drei Gegentoren eine unglückliche Figur abgab. Dem Aufsteiger dürfte das am Ende egal gewesen sein. Dank den drei Punkten verabschiedete sich Sion vorderhand aus dem Tabellenkeller und darf mit neu 20 Punkte sogar wieder vorsichtig in Richtung Rang 6 schielen.

 

Grosszügig

So langsam können die Berner Young Boys ihren Blick etwas gelöster und wieder  ausschliesslich nach oben richten. Nach dem vierten Sieg im siebten Spiel unter Interimstrainer Joël Magnin steht der Titelverteidiger neu acht Punkte vor Relegationsplatz 11 auf Rang 9. Dass es dazu kam, lag beim 3:1 gegen den FC St. Gallen aber nicht nur an Gelb-Schwarz, sondern mindestens genauso so entscheidend an überaus grosszügigen Gästen aus der Ostschweiz. Nicht einmal, auch nicht zweimal, sondern gleich dreimal schenkte die St. Galler Defensive YB so lange den Ball, bis sich auch die Berner nicht mehr länger bitten lassen wollten. Darian Males (23.) und Cedric Itten (26.) lenkten die Partie so früh in die für das Heimteam gewünschten Bahnen, Silvère Ganvoula machte nach dem finalen grün-weissen Patzer in der 96. Minute den Deckel drauf. Gewiss, aus Sicht des FCSG war da zuweilen auch viel Pech dabei, am Ende des Tages blieb aber insgesamt nur die achte sieglose Partie in den letzten neun Spielen. Einziger Torschütze für die Ostschweizer war Moustapha Cissé (53.). In der Tabelle trennen den einstigen Tabellenführer (16 Spiele / 21 Punkte) mittlerweile drei Punkte von Rang 6 und der Qualifikation für die Championship Group.

 

Doppelpacker Rouiller

Eigentlich hätten Lugano gewarnt sein können. Schliesslich hatte Servettes Steve Rouiller im September 2021 beim 5:1 gegen den FC St. Gallen schon einmal doppelt getroffen. Möglicherweise waren diese News jedoch nicht bis ins Tessin durchgedrungen – oder man hatte einfach der Wahrscheinlichkeitsrechnung vertraut, nach der der gebürtige Walliser in seinem 205. Super-League-Spiel nicht zwingend auf der Liste der besonders torgefährlichen Grenats zu erwarten war. Am Ende jedoch war es der 34-Jährige, der mit seinen beiden späten Toren zum 2:0 (82.) und zum 3:0 (88.) das Spitzenspiel der Runde entschied. Wobei es im Stade de Genève bereits vor Rouillers Doppelpack ziemlich einseitig zu und her ging. Mit einem starken, offensiv dominanten Servette, dass in der 55. Minute durch Enzo Crivelli in Führung ging, und einem FC Lugano, der zu keiner Phase der Partie ins Spiel fand. Möglicherweise war das dritte Spiel innert Wochenfrist eines zu viel für die Bianconeri, die auch in Überzahl (Platzverweis gegen Timothé Cognat in 59.) kaum zu Torchancen kamen und folgerichtig nie wirklich an einem Comeback schnupperten. Für Servette war der Vollerfolg hingegen doppelt wertvoll. Zum einen, weil die Genfer mit dem Sieg eine Durstrecke von vier sieglosen Partien beendeten. Zum anderen, weil das Team von Thomas Häberli dadurch in der Tabelle zu Lugano aufschloss und neu mit 28 Punkten einen Punkt hinter dem FCB Rang 3 belegt.

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