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Aufgefallen: Das Super-League-Wochenende im Rückblick

Patrick

Ein Trainer mit ungewöhnlichen Massnahmen. Ein Meister, der den Tritt nicht findet. Und eine Tabellenspitze, an der sich mittlerweile sieben Teams innerhalb von nur zwei Punkten tummeln. Unser Rückblick auf Spieltag Nr. 6 in der Credit Suisse Super League.

Keystone_Valentin Flauraud_Aus der Bedrängnis noch zu 3 Punkten_ Yverdon Sports (im Bild Torhüter Paul Bernardoni und Boris Cespedes ) gegen GC
Aus der Bedrängnis noch zu drei Punkten: Yverdon und Keeper Paul Bernardoni gegen GC © Keystone / Valentin Flauraud

Premiere

Und dann hatte auch Yverdon-Sport den ersten Saisonsieg in der Tasche. 81. Minuten war im Stade Municipal gespielt, als Sommer-Neuzugang Hugo Komano alleine auf GC-Keeper Justin Hammel loszog und zum 2:1 einschob. Vorangegangen war dem entscheidenden Treffer ein schon fast grotesker Stellungsfehler von Hopper Kristers Tobers, der einen langen Ball von Marley Aké komplett falsch einschätzte. Zuvor hatten die Waadtländer die Partie kurz nach der Pause durch Boris Cespedes (49.) ausgeglichen, der einen schlecht verteidigten Freistoss von Franco Gonzalez zum sich nicht unbedingt abzeichnenden 1:1 einköpfte. Denn im weiteren Verlauf der Partie hatte der Gast aus Zürich eigentlich die klareren Chancen, konnte aus diesen aber mit Ausnahme von Morandis Führungstreffer (3.) zu wenig Kapital schlagen. Und so jubelte am Ende Yverdon über den ersten Saisonsieg - Premiere geglückt!

 

Serientäter

Eigentlich war die Ausgangslage vor dem Basler Gastspiel in Sion klar. Eine Serie – entweder diejenige der zu Hause noch ungeschlagenen Walliser oder jene der seit drei Spielen unbesiegten Bebbi – musste reissen. Es sei denn… und genau das passierte: Dank dem 4. Saisontreffer von Albian Ajeti (5.) und einer schönen Einzelleistung von Ilyas Chouaref (26.) trennten sich FC Sion und der FC Basel am frühen Samstagabend mit 1:1, wodurch beide Teams die angesprochenen Serien verlängern konnten. Entsprechend zufrieden zeigte man sich im Anschluss denn auch auf beiden Seiten, zumindest mit dem Ergebnis. Denn der gewonnene Punkt erlaubt es sowohl dem Aufsteiger als auch Rot-Blau, in Tuchfühlung zur Tabellenspitze zu bleiben. Dort steht nach sechs Spieltagen zwar der Servette FC, doch mit je 10 Punkten folgen Basel und Sion in Schlagdistanz auf den Rängen 4 und 6.  

 

Alleinstellungsmerkmal

Möglicherweise wird Galatasaray auch einfach überschätzt. Wer diesen Verdacht während den beiden CL-Qualifikationsspielen gegen die Young Boys noch nicht hegte, könnte spätestens am späten Samstagabend darauf gekommen sein: Mit 1:1 (Torschützen Filip Ugrinic für YB und Karim Sow für die Gäste) trennte sich da der doppelte «Gala-Bezwinger» von Lausanne-Sport, notabene nach einem Spiel mit 1:8 Torschüssen und 1:6 Corner aus Sicht des heimischen Meisters. Der musste in der Schlussviertelstunde (und nach dem bereits dritten Platzverweis in der noch jungen Saison) zwar nur zu Zehnt auskommen, hatte aber auch in den vorangegangenen 75 Minuten nie die Kontrolle über einen Gegner, der nach drei Niederlagen en suite wieder einmal punktete.  Am Schluss blieb so nicht nur bei YB-VR Christoph Spycher die ernüchternde Erkenntnis, dass sich der Berner CL-Höhenflug nicht einfach so in den Meisterschafts-Alltag transferieren lässt. Im Gegenteil: Nach dem dritten Punkt im sechsten Spielen verbleibt Gelb-Schwarz als einzige noch sieglose Mannschaft der Liga am Tabellenende.

 

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Rettete auch in Lugano teilweise spektakulär: St.Gallens Lawrence Ati Zigi (Keystone / Christian Merz)

Nullnummer

Wer keine Tore schiesst, kann auch keine Spiele gewinnen. So einfach und einleuchtend diese Erkenntnis in ihrem Grundsatz sein mag, so bitter ist sie jeweils für die betroffenen Teams. Im aktuellen Fall ist es der FC Winterthur, dem es zwar nicht am Bemühen, wohl aber an der notwendigen Durchschlagskraft und vielleicht auch an einer Prise Kreativität und spielerischer Klasse mangelt, um nach mittlerweile 399 torlosen Minuten wieder einmal ein Erfolgserlebnis zu feiern. Gesten waren es Di Giusto, Chiapetta, Fofana oder Krasniqi, die den Knopf aus teilweise guten Positionen nicht lösen konnten und so genügte dem Servette FC ein Elfmetertor von Enzo Crivelli (21.), um dem FCW die vierte Niederlage in Folge beizubringen. Auf der Gegenseite kehrten die Grenats nach zuvor zwei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurück und grüssen nach dem vierten Vollerfolg in der laufenden Meisterschaft etwas überraschend von der Tabellenspitze.

 

Eigenwillig

Kein Schweizer Fussballwochenende ohne eine Anekdote zu FCZ-Trainer Ricardo Moniz. Dieses Mal in der Form eines Vierfach-Wechsels in der Halbzeitpause, der den Stadtzürchern nach einer verkorksten ersten Halbzeit neues Leben einhauchen sollte. Und tatsächlich: Auch dank den «Neuen» Merlind Kryeziu, Doron Leidner, Ifeanyi Mathew und Joseph Sabobo holte das Heimteam gegen einen starken FC Luzern noch einen Punkt (Juan José Perea egalisierte in der 56. Minute Luzerns Führung durch Andrejs Ciganiks) und wahrte somit als letztes Super-League-Team seine Ungeschlagenheit. Diese ist mittlerweile auch beim Gegner aus der Zentralschweiz auf fünf Spiele angewachsen, der neu mit elf Punkten direkt hinter dem FCZ vom dritten Tabellenrang grüsst. Ein Saisonstart der Luzerns Mario Frick und seinem nicht unumstrittenen Zürcher Pendant gut zu Gesicht steht – aller eigenwilligen Entscheidungen des 60-jährigen Niederländers zum Trotz.

 

Vielspieler

Zwölf. Das ist die erstaunlich hohe Anzahl an Pflichtspielen, welche der FC Lugano und der FC St.Gallen seit dem Saisonstart am 20. Juli bereits hinter sich gebracht haben. Auch am Donnerstag standen beide Teams in der Türkei wieder europäisch im Einsatz – und lieferten gestern Sonntag bei drückenden Temperaturen im Tessin trotzdem ab. 1:1 trennten sich die beiden Teilnehmer der Conference-League-Gruppenphase nach 90 packenden Minuten im Cornaredo, wobei das Spiel gut und gerne auch 3:3 hätte ausgehen können. Das dem nicht so wahr lag an einem starken Keeper Lawrence Ati Zigi im Tor der Ostschweizer, am VAR und an vielbeinigen Abwehrreihen, die ihre Tore mit Ausnahme der beiden Treffer durch Lukas Görtler (19.) und Kacper Przybylko (48) mit vereinten Kräften verteidigten. In der anstehenden Nationalmannschaftspause können die Vielspieler ihre Köpfe und Beine nun ein wenig ruhen lassen – und sich dabei am gelungenen Saisonstart mit zehn Punkten aus fünf Spielen erfreuen.

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