RB Leipzig verpflichtet Xavi fest! Das war die Knaller-Meldung am Donnerstagmorgen. Vertragskonstrukt, Boni, PSG und PSV - Sky ordnet die Hintergründe ein.
Was auf den ersten Blick überraschend aussieht, ist beim zweiten Hinsehen nachvollziehbar und erklärbar. 50 Millionen Euro überweist RB Leipzig an Paris Saint-Germain als Sockelablöse.
Xavi stösst damit Lois Openda als Rekordtransfer der Leipziger vom Thron, der 2023 für 38,5 Millionen Euro zuzüglich Bonuszahlungen aus Lens an den Cottaweg wechselte. Inklusive Boni kann sich Xavis Summe sogar auf 80 Millionen Euro addieren - allerdings ist dieser Maximalfall beinahe ausgeschlossen.
Theoretisch sind 80 Millionen Euro möglich, praktisch sehr unrealistisch. Und dennoch steht PSG mit diesem Deal öffentlich gut da - genauso wie RB, die Xavi zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zwei Jahren günstiger als für 50 Millionen Euro + X hätten bekommen können.
Komplizierte Transferstruktur
Dafür sorgt auch die bisherige Saison des Niederländers. Durchschnittlich gestartet, riss sich Xavi Ende Oktober das Syndesmoseband und fiel zweieinhalb Monate aus. Kein Top-Klub dieser Welt würde derzeit für Xavi so tief in die Tasche greifen, dass der Sockelbetrag 80 oder 90 Millionen Euro betragen würde. Leipzig hatte jetzt die Möglichkeit, Xavi für deutlich weniger Geld fest zu verpflichten. Man ist maximal überzeugt vom 21-Jährigen. Und dennoch ist auch klar: 50 Millionen Euro werden bei den Roten Bullen auf der Zugangsseite nicht zum neuen Standard.
Paris streicht derweil die Ablöse selbst ein, muss keine hohen Prozente mehr an Eindhoven abdrücken. Dass Xavi vorher zweimal ausgeliehen wurde, war kein Zufall - sondern Grund der Transferstruktur zwischen PSG und PSV. Hätten die Franzosen Xavi 2023 oder 2024 verkauft, wäre ein erheblicher prozentualer Anteil nach Eindhoven gewandert. So wollte es die Vereinbarung beider Klubs.
Und dennoch war RB vorbereitet: Wie Sky erfuhr, trafen Max Eberl, Rouven Schröder und Felix Krüger bei der damaligen ersten Verpflichtung 2023 massgebliche Vorbereitungen für einen festen Transfer im Anschluss des Leih-Deals.
Jetzt ging die Tür für einen permanenten Wechsel auf, Marcel Schäfer ging entschlossen durch. RB konnte am Donnerstagnachmittag Vollzug melden.
Abgang im Sommer nicht ausgeschlossen
Xavi hat bis 2027 unterschrieben - also nicht einmal für zweieinhalb Jahre. Warum? Weil ein Abgang im kommenden Sommer nicht ausgeschlossen ist! Sollten sich die Sachsen nicht für die Champions League qualifizieren, wackelt ein Xavi-Verbleib automatisch. Zudem benötigt Leipzig im Sommer wieder mindestens einen XL-Abgang. Ein gewinnbringender Verkauf ist bei einem unanständigen Angebot nicht unmöglich. Stabilisiert sich die sportliche Situation, ist mittelfristig eine Verlängerung nicht ausgeschlossen. Mit der CL-Quali steht und fällt der gesamte RB-Kader. Auch die Zukunft von Cheftrainer Marco Rose hängt von der Königsklasse ab.
Die feste Verpflichtung von Xavi ist ein Leipziger Statement. Und dennoch ist klar: die kommenden vier Monate werden zukunftsentscheidend. Mit einer CL-Quali im Rücken könnte RB in der nächsten Saison All-in gehen - inklusive Unterschiedsspieler Xavi. Dafür muss der Niederländer mit seinem Team schleunigst zu alter Form finden. Die Konkurrenz schläft nicht.