Einst ein Gigant und Titelaspirant in Europa, heute nur müde belächelt: Manchester United steckt im Abstiegskampf und in der vielleicht schwersten Krise der Klubgeschichte. Kann Ruben Amorim die "Red Devils" retten?
Nach dem neuerlichen Albtraum im "Theatre of Dreams" rief Ruben Amorim die höchste Alarmstufe aus. "Es ist ein wirklich schwieriger Moment, einer der schwierigsten Momente in der Geschichte von Manchester United", warnte der Portugiese im Anschluss an das ernüchternde 0:2 (0:2) gegen Newcastle United: "Es ist ein bisschen peinlich, Teammanager von Manchester United zu sein und viele Spiele zu verlieren."
Erstmals drei Heimniederlagen in Serie in der Premier League seit 1979, Platz 14 in der Tabelle, nur sieben Punkte vor einem Abstiegsplatz - United ist nur noch ein Schatten erfolgreicher Zeiten. Es droht der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit.
United steckt im Abstiegskampf
Es sei "sehr klar", dass sich seine Mannschaft im Abstiegskampf befinde, erklärte Amorim deutlich. Es gelte, die bedrohliche Situation "ehrlich anzusprechen" und die eigene Position "anzuerkennen". Für seinen Verein gehe es ab jetzt nur noch darum, "zu überleben".
Erst Mitte November war Amorim als Nachfolger von Erik ten Hag auf die Insel gewechselt, er sollte dafür sorgen, dass die "Red Devils" endlich wieder Angst und Schrecken verbreiten. Doch von dieser Hoffnung ist gut eineinhalb Monate später quasi nichts mehr übrig, der 39-Jährige steht vor einem noch grösseren Scherbenhaufen als zu Beginn seiner Amtszeit.
Eigene Fans verhöhnen Zirkzee
Mit dem System des neuen "Heilsbringers" kommen die Spieler noch nicht zurecht, ihnen fehlt es sichtbar an Selbstvertrauen. Als Amorim den ehemaligen Bayern-Profi Joshua Zirkzee nach nur 33 Minuten wieder vom Feld nahm, verhöhnten die Fans den Niederländer. Der 23-Jährige verschwand daraufhin schnurstracks in die Kabine, Medienberichten zufolge sollen auf dem Weg dorthin Tränen geflossen sein.
Doch wie geht es jetzt weiter? "Ich will keine Ausreden finden, die Leute sind müde davon", sagte Amorim: "Unser Klub braucht einen Schock." Einfach einmal den Reset-Knopf drücken, alles wieder auf Anfang - das wäre schön.
Liga-Primus Liverpool wartet
Doch auch der Portugiese weiss, dass das so nicht funktionieren wird. Irgendetwas muss ihm schnell einfallen, schliesslich hat es das kommende Programm in der Liga in sich.
Zunächst geht es am Sonntag zum enteilten Tabellenführer und grossen Rivalen FC Liverpool (17.30 Uhr), elf Tage später wartet das Duell mit dem Schlusslicht FC Southampton (20.00 Uhr/jeweils LIVE und EXKLUSIV auf Sky). Allerspätestens dann sollten United und Amorim aus dem Albtraum aufwachen.
SID
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